Barisic im Interview

“Mit 100 Prozent werden wir Dritter und Cupsieger”

Fußball
12.04.2011 15:29
Zoran Barisic übernimmt vorerst das Training bei Rapid Wien, nachdem Peter Pacult einen sehr unsauberen Abgang hingelegt hat. Im Interview mit der "Krone" spricht der 40-Jährige über die schwierige Aufgabe beim Rekordmeister und zeigt sich zuversichtlich: "Mit 100 Prozent werden wir Dritter und Cupsieger."

"Krone": Als Spieler bei Rapid unter Ernst Dokupil Meister und Cupsieger, im Europacupfinale und in der Champions League. Bei Tirol dann dreimal Meister unter Kurt Jara und dem jetzigen deutschen Teamchef Jogi Löw. Die Karriere als Spieler hört sich gut an.
Zoran Barisic: Stimmt. Aber das eine Länderspiel in Israel hätte ich mir auch schenken können. Hätte ich vorher gewusst, wie das beim 0:5 läuft, wäre mir der Verzicht leichtgefallen.

"Krone": Da war Otto Baric Teamchef. Auch ein nicht unerfolgreicher Trainer, mit dem Sie arbeiteten. Was haben Sie sich von anderen Betreuern abgeschaut?
Barisic: Man kann von jedem was mitnehmen und verwenden. Aber der Stil muss doch die eigene Handschrift haben.

"Krone": Haben Sie sich von Peter Pacult in den drei Saisonen etwas abgeschaut?
Barisic: Keiner kann sagen, dass er keine Erfolge hatte.

"Krone": Welche Erfolge kann der Trainer Barisic in der kurzen Zeit mit Rapid haben?
Barisic: Naja, er könnte wie als Spieler auch als Trainer Cupsieger werden. Das wäre doch schon etwas.

"Krone": Da muss sich Rapid viel besser präsentieren als letzten Samstag. Wie wollen Sie das in kurzer Zeit schaffen?
Barisic: Es klingt zwar abgedroschen, ist aber so. Ich brauche jetzt Spieler mit Charakter, die zusammenhalten und zeigen, wie viel ihnen am Verein liegt. Schon Samstag in Innsbruck muss ein Teamgeist zu sehen sein, dass jeder dem anderen hilft. Ich muss aus jedem hundert Prozent seines Potenzials herauskitzeln. Wenn das gelingt, holen wir Platz drei und den Cupsieg.

"Krone": Welche Änderungen wird es dafür geben?
Barisic: Wer einige Änderungen erwartet, der liegt nicht falsch. Es wird bei mir mehr taktische Vorgaben als bisher geben, an die sich jeder zu halten hat. Mein Assistent Robert Haas wird sich speziell mit der Viererabwehr beschäftigen. Dass dort Handlungsbedarf besteht, wird jeder in den letzten Spielen gesehen haben.

"Krone": Wenn Sie die Mannschaft, die Sie vor zwei Jahren verließen, mit der heutigen vergleichen: Was stellen Sie fest?
Barisic: Was bringen jetzt solche Vergleiche? Die helfen mir jetzt nicht. Also mache ich sie gar nicht. Ich bin überzeugt vom Potenzial dieser Mannschaft.

"Krone": Was sagen Sie einem, der behauptet, Stürmer von der Qualität eines Hoffer, Maierhofer und Jelavic, die es damals gab, fehlen heute?
Barisic: Meine Antwort heißt: Wir haben jetzt andere Stürmer mit anderen Qualitäten, die man nützen muss.

"Krone": Die Personalsituation für Samstag?
Barisic: Pehlivan trainiert wieder, aber das wird sich bis Innsbruck leider nicht ausgehen. Abwarten, ob es Payer nach seiner einwöchigen Pause schafft. Er wäre mir sehr, sehr wichtig.

"Krone": Zur aktiven Rapid-Zeit gehörten Sie mit Didi Kühbauer, Stefan Marasek, Sergej Madreko zu der Spaßmacher-Fraktion: "Die vier Daltons". Marasek lebt jetzt in Tirol. Ist er für das Spiel am Samstag in Innsbruck ihr Spion?
Barisic: Kein Trainer redet über seine Spione.

"Krone": Ist es für Sie vorstellbar, bei Rapid bald mit einem anderen "Dalton" zusammenzuarbeiten?
Barisic: Da wird doch nicht Didi Kühbauer gemeint sein? Das sind meine besten Freunde. Und mit meinen besten Freunden schaffe ich alles. Sogar den Himalaya zu besteigen.

von Peter Linden, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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