Er bestreitet alles

Raubüberfall in Wolfsberg: Ungar vor Gericht

Kärnten
29.03.2011 16:14
Wegen schweren Raubes hat sich am Dienstag ein 64-jähriger Ungar am Klagenfurter Landesgericht verantworten müssen. Der Mann soll am 9. Dezember 2005 auf einem Supermarkt-Parkplatz in Wolfsberg eine Angestellte mit Pfefferspray überfallen und ihr die Tageslosung von etwa 4.000 Euro geraubt haben. Der Ungar bekannte sich nicht schuldig, die Verhandlung wurde vertagt. Weitere DNA-Proben sollen ausgewertet werden.

Eisern beteuert der Ungar seine Unschuld, auch wenn viele Indizien nicht unbedingt für ihn sprechen - wie zum Beispiel zwei ineinander gehängte Kabelbinder, die am Tatort gefunden wurden und DNA-Spuren des Ungarn aufweisen. Der Mann hat jedoch eine Erklärung dafür: "Ich habe zu Hause Renovierungsarbeiten gemacht, da war ich in Kärnten in einem Baumarkt, und habe auch Kabelbinder gekauft."

"Wie kommen die Kabelbinder dann auf diesen Parkplatz?", will der Richter dann wissen. Auch das kann der Mann erklären: "Ich habe im Supermarkt noch Lebensmittel gekauft. Im Auto musste ich dann alles sicher verstauen, da habe ich die Kabelschläuche mit dem Kabelbinder zusammengebunden", so der 64-Jährige.

Mehrfach wegen Raubes vor Gericht
Als der Richter nach seinen Einkommensverhältnissen fragt, sagte der Ungar, dass er genug verdiene, er habe Raubüberfälle nicht notwendig. Seit 1976 musste sich der Mann aber bereits mehrfach wegen Raubes vor Gericht verantworten. Laut Richter besteht bei ihm zudem eine große Fluchtgefahr, aus der U-Haft in Klagenfurt wollte er schon entkommen.

Zeugen mit erstaunlich gutem Gedächtnis
Als Zeugen waren unter anderem seine Lebensgefährtin, deren Tochter und ihr Freund geladen. Auch die Nachbarn des Mannes sagten vor Gericht aus. Alle wollen den Mann am Tag des Raubüberfalles in Ungarn gesehen haben. Der Richter fragte mehrmals nach, warum sich die Zeugen an genau diesen Dezembertag im Jahr 2005 erinnern könnten. Alle gaben an, dass sie den Tag mit einem besonderen Erlebnis verknüpfen könnten.

Die Verteidigung beantragte, dass weitere DNA-Proben, die am Tatort gesammelt, aber bisher noch nicht ausgewertet worden waren, zur gerichtsmedizinischen Auswertung nach Innsbruck geschickt werden. Im Jahr 2005 waren lediglich die Spuren auf dem Kabelbinder ausgewertet worden.

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