Die beiden Geschlechter bei der Zweifarbfledermaus gleichen sich zwar äußerlich sehr und bevorzugen während des Sommers ähnliche Schlafquartiere, so die Forscher des Max-Planck-Instituts (MPI) für Ornithologie im deutschen Radolfzell. Bei genauerer Betrachtung gebe es aber große Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen.
So ziehen Weibchen alleine jeweils zwei Junge auf einmal auf, was einen erhöhten Energiebedarf für sie bedeutet. Dieser Unterschied hat Auswirkungen auf die Ansprüche an die Qualität von Jagdrevieren und Futter, wie die Wissenschaftler des MPI gemeinsam mit Kollegen des Naturhistorischen Museums in La-Chaux-de-Fonds in der Schweiz entdeckt haben.
Weibchen stärker gefährdet
Die Fledermaus-Weibchen sind hoch spezialisiert, sie nutzen ausschließlich Seeufer als Jagdreviere, wie die Wissenschaftler im Fachmagazin "Animal Conservation" schreiben. Die Männchen dagegen sind flexibler. Sie fühlen sich auch in offenen Landschaften, an Waldrändern und an Flüssen wohl.
Das hat Folgen: Gemäß den Berechnungen der Forscher steht den Männchen fast dreimal mehr geeignetes Revier zur Verfügung. Die Weibchen der Zweifarbfledermaus sind also wesentlich gefährdeter - Schutzmaßnahmen sollten daher auf sie ausgerichtet sein, folgern die Forscher.
Fotos: Wikipedia/Mnolf, EPA
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