Als neuwertig wurden die Eigentumswohnungen im O-Dorf ihren Käufern versprochen. Ende Jänner 2012 – nach den Olympischen Jugendspielen – dürften sie einziehen. Davor sollten allerdings noch die Sportler und Betreuer in den Wohnungen hausen.
Dagegen wehrten sich die Käufer: Die Kaufverträge der Neuen Heimat legten das Risiko durch mögliche Schäden komplett in die Hände der neuen Eigentümer. Sie sollten laut Vertrag als Vermieter für die Jugendspiele auftreten und mögliche, durch Schaden verursachte Kosten selbst bei der Jugendspiele-GmbH geltend machen.
"Untragbar", sagt Ulrike Tembler, Wohnrechtsexpertin der AK Tirol. "Wird – wie oft bei Großveranstaltungen – der Finanzrahmen gesprengt und die GmbH hat kein Geld mehr, bleibt der neue Eigentümer auf den Kosten sitzen." Daher führte die AK ein Abmahnverfahren.
Die Neue Heimat unterwarf sich der Kritik und stellt die Wohnungen nun nicht mehr den Jugendspielen zur Verfügung. Geschäftsführer Klaus Lugger: "Wir wollen keinen Krieg mit den Käufern. Wir vermieten vorher nicht – somit gibt es auch keinen Schaden."
Für künftige Käufer ist das Problem vom Tisch. Für die Jugendspiele-Organisatoren ein neues aufgetaucht. Sie haben weniger Platz. Jene Betreuer, technische Experten und Physiothearapeuten, die in diesen Wohnungen gewohnt hätten, müssen wo anders untergebracht werden.
"Im Aufsichtsratsprotokoll vom 3.12. steht, dass um Ausweichquartiere im Hotel Grauer Bär angefragt wurde. Angebliche Kosten: 360.000 Euro", weiß Gebi Mair von den Grünen. Er befürchtet: "Am Ende müssen diese Schlamperei die Steuerzahler bezahlen."
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