Salzburg AG drängte

MyElectric will bald gänzlich auf Atom-Strom verzichten

Salzburg
29.03.2011 12:48
Nach der Auszeichnung mit der "Atom-Birne 2010" des Umweltdachverbandes an den Stromdiskonter "MyElectric" und wohl auch wegen der aktuellen Diskussion über Atom-Strom zieht die Salzburg AG als 50-Prozent-Eigentümer die Notbremse. Sie unterzeichnete am Dienstag ein Memorandum mit dem Ziel, bei MyElectric schrittweise auf Atom-Strom zu verzichten. Der Plan sei mit dem Vorstand des zweiten Eigentümers, der Tiwag, akkordiert, hieß es dazu im Büro des Salzburg-AG-Aufsichtsrats-Chefs, des Landeshauptmann-Stellvertreters David Brenner (SP).

Derzeit bezieht MyElectric rund 84 Prozent des Stroms aus dem sogenannten UCTE-Mix, in dem auch mit Strom aus Kernkraftwerken gehandelt wird. Für den Umweltdachverband war der Diskonter damit die "größte Atom-Strom-Dreckschleuder der Republik". Nun beschlossen Aufsichtsrat und Vorstand den stufenweisen Ausstieg aus dem Kauf von Strom unbekannter Herkunft.

Ab 2013 sollte Atom-Strom draußen bleiben
Ein sofortiger Verzicht auf Atom-Strom sei wegen der bestehenden Verträge nicht möglich, diese sollten aber 2011 und 2012 auslaufen, sodass ab 2013 das Ziel weitgehend erreicht sei - "vielleicht gibt es da und dort noch eine Vertragsleiche im Keller", stellt Graffius noch ein kleines Fragezeichen hinter ein definitives Enddatum.

In dem Memorandum fordert das Land Salzburg vom Vorstand der Salzburg AG weiters ein umfassendes Maßnahmen- und Aktionspaket für mehr Energieeffizienz ein, das noch im laufenden Jahr den Kunden angeboten werden soll. Zudem soll der Landesversorger "alle sinnvollen Projekte zum Ausbau der Wasserkraft im Bundesland Salzburg im Detail prüfen und eine umfassende Potenzialanalyse erstellen" sowie die Gemeinschaftsprojekte mit dem Verbund, die geplanten Salzachkraftwerke Gries und Stegenwald, vorantreiben.

Umweltdachverband: Kein Freibrief für Wasserkraft
Der Umweltdachverband begrüßte den Schritt Salzburgs, betonte aber, dass das klare Nein zu Atom-Stromimporten keinesfalls als Freibrief für einen ungezügelten Ausbau der Wasserkraft in Salzburg interpretiert werden dürfe.

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