David vs. Goliath
Kleinbrauerei klagt Stiegl in Salzburger Weißbier-Streit
"Schon vor zwei Jahren hat mich (Stiegl-Eigentümer Heinrich Dieter, Anm.) Kiener drei Mal gefragt: 'Hast du die Marke eingetragen?', und: 'Verkaufst du die Marke?'", behauptet Gmachl. Zu Jahresbeginn habe er dann von den Weizen-Plänen der Großbrauerei erfahren und dem Marketing-Chef angekündigt, "wir werden übers Kreuz kommen". Dieser habe geantwortet, dass man natürlich rechtlich alles geprüft habe. "Aber 'Die Weisse' ist österreichweit eine geschützte Wortmarke", ist Gmachl von seinem Recht überzeugt.
Bloße Sortenbezeichnung ja oder nein?
In der Brauerei mit den fünf Stufen als Markenzeichen und einem jährlichen Ausstoß von rund einer Million Hektoliter sieht man dies anders: "Bei 'Weiße' handelt es sich um eine im süddeutschen/österreichischen Raum absolut gebräuchliche Sortenbezeichnung für Weizen- bzw. Weißbier. Dies zeigen auch zahlreiche Beispiele aus der Bierbranche", so Kiener. Entsprechende markenrechtliche Recherchen im Vorfeld hätten ergeben, dass jedes Risiko ausgeschlossen sei. Dazu Gmachl: "Von einer 'Weißen' als Sortenbezeichnung ist in keinem Lebensmittelkodex etwas zu finden."
Noch hat der Chef der Kleinbrauerei, die es im Vergleich zum "Platzhirschen" auf bescheidene 3.000 Hektoliter im Jahr bringt, keine Klage eingebracht, kündigte diese aber mit der Markteinführung bei Stiegl an. Und diese hat ja nun Ende der Vorwoche begonnen. "Die Verwechslungsgefahr ist sehr groß, beide Produkte kommen aus Salzburg", so Gmachl. Vor allem aber stört ihn eines: Dass "die große Bierfabrik nicht nach links und rechts schaut, sondern mit der Dampfwalze einfach über eine kleine Handwerksbrauerei drüberfährt".
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