Anklage umgewandelt
"Räuber" bedroht Taxler mit Pistole, will aber kein Geld
Der ungewöhnliche Überfall nahm am 6. Oktober des Vorjahres am Innsbrucker Bahnhof seinen Beginn: Der Steirer Rene V. (25) stieg in ein Taxi und gab als Fahrziel Landeck an. An der Ausfahrt Landeck-West verließ der Taxler die Autobahn. Kurz darauf beschied im sein Fahrgast anzuhalten, da er von hier zu Fuß weitergehen würde. Als der Taxler 120 Euro Fuhrlohn verlangte, forderte ihn Rene V. auf, den Kofferraum zu öffnen, denn dort habe er seine Tasche mit dem Geld.
"Du kannst mi…"
Doch statt Barem holte er eine Pistole aus seiner Reisetasche, mit der er den Taxler bedrohte und ihn aufforderte, in den Kofferraum zu klettern. Das beeindruckte diesen wenig, also holte der "Räuber" auch noch ein Messer heraus, mit dem er den Taxler endültig "überzeugen" wollte. Doch der blieb eiskalt: "Du kannst mi…", beschied er seinem Fahrgast und verständigte die Polizei, von der sich der seelenruhig wartende Steirer dann ohne Gegenwehr festnehmen ließ – was ihm letztlich eine Anklage wegen versuchten schweren Raubes einbrachte. Strafausmaß: 5 bis 15 Jahre.
Aus Raub wurde versuchte Nötigung
Doch in der Verhandlung stellte Richter Josef Geisler zur allgemeinen Überraschung aller Beteiligten fest, dass der "Räuber" ja gar nie Geld gefordert hatte. Auch der Taxler bestätigte, dass er nur aufgefordert worden war, in den Kofferraum zu steigen. Von Geld wäre nie die Rede gewesen. Also wurde aus dem Raub eine versuchte Nötigung und eine gefährliche Drohung – mit einer Strafdrohung bis maximal drei Jahren. Die zwölf Monate, vier davon unbedingt, nahm der verhinderte Räuber freudig an.
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