Morde nach Krieg

Neue Tötungs- und Grabstätten in Kärnten entdeckt

Kärnten
26.03.2011 12:36
Die Zahl der Getöteten war bislang unbekannt, wo sich ihre Grabstätten befinden, wurde in vielen Fällen nur vermutet: Der Historiker Dr. Florian Rulitz (Bildmitte) hat in Kärnten neue Gräber mit Opfern der Partisanen aus dem Jahr 1945 entdeckt und dokumentiert. Experten rechnen damit, dass Exhumierungen folgen könnten. Zuletzt sorgte ein grausiger Fund in Slowenien für Entsetzen: In einem Stollen wurden Tausende Leichen von Opfern der Gewalt der Tito-Partisanen im Jahr 1945 entdeckt. Aber auch auf Kärntner Boden wurden ja nach Kriegsende Flüchtlinge exekutiert.

Der Kärntner Historiker Florian Rulitz hat jetzt mithilfe neuer Quellen Gräueltaten aufgedeckt und dokumentiert. "Bei den entdeckten Tötungs- und Grabstätten handelt es sich vor allem um Regionen südlich der Drau im Bereich Klagenfurt Land und Völkermarkt", erklärt Rulitz.

Er hat vier Jahre lang in Kärnten, Slowenien und Kroatien geforscht, Zeitzeugen interviewt, Gendarmerie- und Pfarrchroniken durchforstet sowie Geheimakten gesichtet. Dabei ist er auf die neuen Gräberstandorte gestoßen, die er in seinem Buch "Kroatiens Bleiburg/Sloweniens Viktring" im Juni im Hermagoras Verlag veröffentlichen wird. Wie ein Massengrab im Osten Klagenfurts, dessen Ausmaß unbekannt war und in dem sich noch 52 Leichen befinden sollen.

Mord an Gemüsehändler
Der Historiker Alfred Elste geht davon aus, dass nach Veröffentlichung der Standorte Exhumierungen folgen könnten. In Slowenien gibt es eine Kommission, die sich mit den Tötungsaktionen nach dem Krieg befasst. Neue Erkenntnisse sind bei den Forschungen auch zur Ermordung des Klagenfurter Gemüsehändlers Nikola Martinovæ am 17. Februar 1975 aufgetaucht. Die Namen der damaligen Befehlshaber sind bekannt.

von Thomas Leitner, Kärntner Krone

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