Die Entwicklung von Spermien aus ihren Ursprungszellen ist ein komplexer Vorgang, der über mehrere Schritte abläuft. Bisher sei dies zuvor nur bei Fischen gelungen. Die Forscher sehen ihre Methode, die sie im britischen Fachjournal "Nature" vorstellten, als einen Schritt auf dem Weg, Unfruchtbarkeit bei Männern behandeln zu können.
Die Wissenschaftler entnahmen den Mäusen das Hodengewebe 7,5 bis 10,5 Tage nach ihrer Geburt. Danach versetzten sie es mit einer Reihe von Stoffen und Flüssigkeiten. So sollten aus Spermatogonien, einem frühen Stadium der Spermienentwicklung, Spermatozyten und Spermien entstehen. Weil die Differenzierung der männlichen Keimzellen bei Mäusen bereits im Alter von sieben Tagen beginne, könne es durchaus sein, dass teilweise schon Spermatozyten im Gewebe vorhanden waren, schränken Sato und Ogawa ein.
Sogar Nachkommen gezeugt
In einem Experiment konnte die Spermienbildung jedoch auch 60 Tage nach Beginn der Züchtung nachgewiesen werden. Es seien zwei verschiedene Methoden mit insgesamt 58 Eizellen angewendet worden, um Mäuse künstlich zu befruchten. Zwölf Mäusebabys - weibliche und männliche - kamen den Angaben zufolge auf die Welt.
Für die Kultivierung des Hodengewebes nutzten die Forscher ein Kulturmedium, das normalerweise Stammzellen in einem Stadium hält, in dem sie sich nicht zu Nachfolgezellen weiterentwickeln. Der Erfolg mit diesem Medium sei daher gegen die Erwartungen gewesen, schreibt unter anderem Shahin Rafii vom Weill Cornell Medical College in New York in einem Begleitartikel. Nun müsse unter anderem überprüft werden, ob die so entstandenen Nachkommen nicht nur fruchtbar, sondern auch insgesamt gesund seien.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.