Neue EU-Richtlinie

Menschenhändler werden künftig strenger bestraft

Ausland
21.03.2011 19:27
Die Europäische Union geht härter gegen Menschenhändler vor. Künftig sollen die EU-Staaten dieses Delikt schneller verfolgen, die Strafen erhöhen und die Opfer besser schützen. Auf eine entsprechende Richtlinie einigten sich die EU-Außenminister am Montag in Brüssel.

Die neuen EU-Regeln erweitern die Definition von Menschenhandel. Auch wer dazu anstiftet, muss künftig mit hohen Strafen rechnen. Das Strafmaß liegt zwischen fünf und zehn Jahren Gefängnis. Höchststrafen drohen den Tätern, die Kinder verschleppen oder Opfer mit dem Tode bedrohen. Ausgenommen von der Strafverfolgung sind Opfer, die zu Verbrechen gezwungen werden.

EU-Staaten bekommen mehr Zuständigkeiten
Innerhalb von zwei Jahren sollen die Vorgaben in allen EU-Staaten außer Dänemark und Großbritannien Anwendung finden. Die beiden Länder halten ihre bestehenden Gesetze gegen Menschenhandel für ausreichend. Alle anderen EU-Staaten bekommen mehr Zuständigkeiten. So können sie Kriminelle auch für Taten außerhalb ihres Heimatlandes bestrafen und gegen ausländische Menschenhändler ermitteln, die Bürger in ein anderes EU-Land verschleppt haben.

Hunderttausende werden jedes Jahr verschleppt
Jedes Jahr werden nach Angaben der EU-Kommission Hunderttausende Menschen in die EU verschleppt. Genaue Zahlen liegen nicht vor. Nach Schätzungen zwingen Menschenhändler mehr als 40 Prozent der Opfer zur Prostitution, etwa 30 Prozent müssen harte körperliche Arbeit erledigen. Weltweit müssen 2,45 Millionen Menschen als Zwangsarbeiter ihr Leben fristen.

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