Armut in Innsbruck

Sozialamt verzeichnet 10% mehr Anträge

Tirol
21.03.2011 18:59
Zehn Prozent mehr Ansuchen auf Grundsicherung hat das Innsbrucker Sozialamt im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Die Ursache liegt in einer Ausweitung des Bezieherkreises durch das neue Sozialhilfegesetz. 13,3 Millionen Euro stellte die Stadt Innsbruck im Vorjahr bereit, um drei Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor.

"Es ist richtig und wichtig, dass der Kreis der Bezieher ausgeweitet worden ist", erklärte der ressortzuständige Vize-Bürgermeister Franz X. Gruber am Montag in Innsbruck. "Die Mindestsicherung soll von der Grundkonzeption her verstärkt Armut bekämpfen." Der Richtsatz für AlleinerzieherInnen beziehungsweise Alleinstehende wurde von 400 auf 564 Euro angehoben. Dies erkläre das Hinaufschnellen der Ansuchen um zehn Prozent im ersten Quartal 2011.

"Eine Gesamtschau des Jahres 2010 zeigt im Ergebnis eine Zunahme der Unterstützungsfälle im Ausmaß von 7,16 Prozent", berichtete Amtsvorstand Markus Warger. "Verzögert, aber doch, ist die Krise angekommen", ergänzt Gruber. Die Anzahl der Unterstützungsfälle bezogen auf Haushalte sei in den letzten zehn Jahren um 34,14 Prozent angestiegen. "Es wird für viele immer schwieriger, sich in der Arbeitswelt zu behaupten. Außerdem gibt es einen steten Zuzug von Hilfsbedürftigen in das städtische Ballungsgebiet", analysiert Warger diese Zahlen.

Anteil österreichischer Bezieher gesunken
Fast drei Viertel aller Unterstützten bezogen länger als drei Monate Sozialhilfe und gelten damit als "Dauerunterstützte". Die Anzahl der Österreicher unter ihnen sinkt beständig. Zuletzt von 77,9 auf 73,8 Prozent. Grund sind die neuen EU-Staaten wie Rumänien, Bulgarien etc. 174 Haushalte Asylberechtigter wurden unterstützt. 2009 waren es 154.

von Philipp Neuner, "Tiroler Krone"

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