Offiziere desertieren

Jemen vor dem Umsturz – Präsident verliert Anhänger

Ausland
21.03.2011 15:18
Die Lage im Jemen spitzt sich zu. Nach wochenlangen Demonstrationen scheint ein Umsturz nur noch eine Frage der Zeit zu sein, denn dem jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh (links im Bild) steht das Wasser bis zum Hals. Nach dem Abgang zahlreicher wichtiger Gefolgsleute stellte sich am Montag auch noch sein Halbbruder, General Ali Mohsen al-Ahmar, bisher eine der wichtigsten Stützen des Regimes, gegen den Präsidenten.

Ein Beamter des Außenministeriums in Sanaa erklärte, der General habe sich dafür entschieden, die Demonstranten zu schützen, mit deren Zielen er sympathisiere. Al-Ahmar begründete seinen Schritt mit der "tiefen Krise, in der das Land steckt". Auch die meisten Offiziere seiner Einheit stünden nun auf der Seite der Opposition.

Nur wenig später wandte sich ein weiteres Familenmitglied vom Präsidenten ab. Laut Informationen aus dem Verteidigungsministerium schloss sich auch Mohammed Ali Mohsen, der Kommandant der westlichen Region, den Demonstranten an.

Präsident verliert zahlreiche Gefolgsleute
Nach Informationen des Nachrichtensenders Al-Arabiya quittierten zudem Dutzende Offiziere der Armee und des Innenministeriums den Dienst. Außerdem traten mehrere Botschafter, der Chef der staatlichen Nachrichtenagentur und der Gouverneur der Hafenstadt Aden zurück. Die Staatsdiener reagierten damit auf die Gewalt der Staatsmacht gegen Demonstranten.

In den vergangenen Wochen kam es in Sanaa und anderen Städten des Landes immer wieder zu blutigen Zusammenstößen zwischen Oppositionsanhängern und der Polizei sowie Anhängern des Präsidenten. Zuletzt waren am vergangenen Samstag auf dem Taghier-Platz 52 Demonstranten erschossen worden.

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