Pilot flog in Kaserne

Gadafi-Sohn soll bei Kamikaze-Anschlag getötet worden sein

Ausland
21.03.2011 11:18
Die unbändige Aggression, mit der der libysche Machthaber Muammar al-Gadafi am Wochenende trotz drohenden Militäreingriffs die Aufständischen in den Städten Bengasi und Misrata angegriffen hat, könnte auch durch einen persönlichen Verlust des Diktators angefacht worden sein. Ein verdeckt für die Rebellen operierender Militärpilot soll vor wenigen Tagen einen Anschlag auf die Familie des Machthabers durchgeführt und dabei Khamis al-Gadafi, den jüngsten Sohn des Diktators, getötet haben.

Die Aufständischen hatten schon vor einigen Tagen den Namen und ein Foto eines mutmaßlichen Kamikaze-Piloten veröffentlicht. Der Pilot Mokhtar Mohammed Othman hatte angeblich den Auftrag erhalten, Ziele in der Rebellenhochburg Ajdabija im Osten des Landes zu bombardieren, sein Flugzeug dann aber in Richtung der Bab-al-Asisija-Kaserne gelenkt, hieß es.

Der riesige Komplex, in dem sich auch die Residenz Muammar al-Gadafis befindet (im Bild bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte Ende Februar), war in der vergangenen Nacht auch Ziel eines Angriffs der westlichen Allianz zur Durchsetzung des Flugverbotes (siehe aktuelle Berichte zu Libyen in der Infobox).

Von offizieller Seite war der Absturz dementiert worden. Nach Berichten von Oppositionellen und mittlerweile auch mehreren arabischen Medien vom Montag sollen allerdings Khamis al-Gadafi und ein weiterer Sohn des Machthabers, Saadi al-Gadafi, beim Anschlag des Kamikaze-Piloten verletzt worden sein.

Sohn angeblich an Brandverletzungen gestorben
Bei Khamis seien die Verletzungen derart schwer gewesen, dass er vergangene Woche in einem Krankenhaus in Tripolis an den Folgen schwerer Brandverletzungen gestorben sei. Über Khamis, vermutlich 1980 geboren und damit der jüngste Sohn Gadafis, ist kaum etwas bekannt. Er soll nach einer militärischen Ausbildung in Russland eine wichtige Funktion im libyschen Sicherheitsapparat bekleidet haben.

Saadi al-Gadafi hätte fast Karriere als Fußballspieler beim italienischen Fußballverein Juventus Turin gemacht, doch nach einer Sperre wegen Dopings verzichtete er auf den Profifußball. Ab 2004 widmete sich Saadi seiner Tätigkeit als Vorsitzender der libyschen Investmentgesellschaft Lafico, die unter anderem einen Anteil von 7,5 Prozent an Juventus besitzt. Außerdem machte Saadi Karriere in der libyschen Armee, wo er eine Eliteeinheit führt.

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