Ausgerechnet Tokio

‘Glücksfall’ entpuppt sich für Ex-Geisel als Bedrohung

Ausland
18.03.2011 12:05
Das Glück steht nicht wirklich auf seiner Seite: Max Göldi, ehemalige Schweizer Geisel in Libyen, lebt nun ausgerechnet in Tokio, das seit vergangener Woche von einem Super-GAU im nahegelegenen AKW Fukushima bedroht wird. Sein Arbeitgeber, der Elektrotechnikkonzern ABB, gab ihm dort Anfang des Jahres eine neue Stelle. Für den Leidgeprüften ist Japan allerdings eine Art zweite Heimat. Seine Ehefrau Yasuko stammt von dort, berichtete der Schweizer "Tages-Anzeiger".

Zwei Jahre waren Göldi und der schweizerisch-tunesische Doppelstaatsbürger Rachid Hamdani Geiseln des Gadafi-Regimes. Nach seiner Freilassung im Juni 2010 (siehe Bild) und einer halbjährigen Erholungspause trat der Ingenieur Anfang Jänner für seinen langjährigen Arbeitgeber ABB einen neuen Job in der japanischen Hauptstadt an.

Vom "Glücksfall" zur nuklearen Bedrohung
"Das ist ein Glücksfall", kommentierte damals eine Schwägerin Göldis dessen neuen Job. Göldi freue sich bereits sehr auf Japan, doch dann überschlugen sich vergangene Woche die Ereignisse - eine nukleare Katastrophe bedroht die Metropole. Das Schweizer Außenministerium bemüht sich daher derzeit um die Evakuierung der fast 2.000 Schweizer in Japan. Am Donnerstag ließ die ABB-Medienstelle dennoch verlauten, eine Rückkehr in die Schweiz sei für Göldi noch kein Thema.

Die Geiselnahme von Göldi und Hamdani sorgte weltweit für Aufsehen und einige diplomatische Turbulenzen. Ihren Ursprung nahm sie in der kurzzeitigen Verhaftung von Gadafi-Sohn Hannibal in Genf Mitte 2008. Der Diktatorensohn und seine Frau verbrachten zwei Nächte in Polizeigewahrsam wegen Gewalt und Drohungen gegen zwei Hausangestellte in einem Genfer Luxushotel.

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