Bei Regierungsfeier

Ungarn: Verse zu Pressefreiheit aus Gedicht gestrichen

Ausland
17.03.2011 19:34
Bei den Nationalfeiertagsfeiern in Ungarn sind Verse des Nationaldichters Sandor Petöfi, die die Pressefreiheit rühmen, bei einer öffentlichen Rezitation gestrichen worden. Bei der Regierungsfeier (im Bild Premier Viktor Orban) zum ungarischen Nationalfeiertag trug ein Schauspieler Petöfis Gedicht "15. März 1848" vor, doch fehlten darin laut ungarischen Medienberichten sechs Verse, die unter anderem die Pressefreiheit thematisieren.

In den gestrichenen Versen des romantischen Gedichts wird "die Jugend" aufgerufen, die Presse zu befreien, die von "gottlosen Händen" "in Fesseln gelegt" wurde. Petöfi (1823 - 1849) gilt als Held des antihabsburgischen Freiheitskampfs der Ungarn von 1848/49. Er nahm selbst aktiv an den Kämpfen teil und verschwand im Alter von 26 Jahren in der Schlacht bei Segesvar 1849. Am 15. März begeht Ungarn den Jahrestag des zu Beginn friedlichen Aufstands als Nationalfeiertag.

Strenges Mediengesetz in Kraft
Ungarn hat mit Jahresbeginn ein Mediengesetz eingeführt, das nach Ansicht von Fachverbänden und Bürgerrechtsorganisationen die Pressefreiheit erheblich gefährden könnte. Eine parteipolitisch einseitig besetzte Kontrollbehörde darf Medien wegen journalistischer Inhalte bestrafen und könne diese dadurch wirtschaftlich ruinieren. Auf Druck der EU hat Ungarn inzwischen einige Bestimmungen geändert, so wurden die ausländischen Medienanbieter davon ausgenommen.

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