Alte Pillen

AKW: Kaliumjodid-Tabletten in Kärnten bereits abgelaufen

Kärnten
18.03.2011 12:02
Die Reaktorkatastrophe in Fukushima lässt Erinnerungen an Tschernobyl wach werden. Neben dem Mitgefühl für die Betroffenen in Japan sorgen sich viele Kärntner auch um die eigene Sicherheit, etwa im Fall eines AKW-Unglücks in unseren Nachbarländern. Wie kaerntnerkrone.at herausfand, decken sich bereits viele Landsleute in den heimischen Apotheken mit Kaliumjodid-Tabletten ein – obwohl diese bereits 2009 abgelaufen sind.

"Die Nachfrage nach den Tabletten ist merkbar gestiegen", so Paul Hauser von der Kärntner Apothekerkammer gegenüber kaerntnerkrone.at. Der Haken an der Sache: Die rund 20.000 in Kärnten verfügbaren Tabletten – die ausschließlich für Schwangere, Stillende und Jugendliche bis 18 bestimmt sind – sind bereits vor zwei Jahren abgelaufen.

Hauser: "Ein Grund zur Sorge besteht aber nicht. Die Tabletten werden nach dem Ablaufdatum nicht schlecht. Man kann sie bis Ende 2011 verwenden – doch nur bei einer Katastrophe in unserer Nähe. Alles andere wäre gesundheitsschädigend. Man kann und darf Tabletten nicht zur Vorsorge nützen. Zudem ist in Kärnten derzeit ohnedies niemand in Gefahr."

Wann es Lieferungen neuer Kaliumjodidtabletten geben könnte, weiß Hauser übrigens noch nicht. "Das wird alles beim Ministerium in Wien entschieden." Überdies seien Kaliumjodidtabletten kein vollumfassender Schutz gegen die Strahlengefahr, sondern "nur" ein Schutz gegen möglichen Schilddrüsenkrebs.

Würde es tatsächlich zu einem AKW-Unfall in Kärntens Nähe kommen, was freilich niemand hofft, bliebe für die Bevölkerung die einzige Möglichkeit, im eigenen Zuhause Unterschlupf zu suchen und dort zu verweilen, ehe die Gefahr gebannt sei.

von Christian Rosenzopf, kaerntnerkrone.at

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