Während ihrer über drei Jahre andauernden Untersuchung konzentrierten sich die Wissenschaftler vor allem auf Länder, in denen Urheberrechtsverletzungen mittlerweile einen bedeutsamen Wirtschaftsfaktor darstellen, darunter Brasilien, Indien, Russland, Südafrika, Mexiko und Bolivien. Ergebnis: Die Menschen in diesen Schwellenländern seien nicht weniger gewillt, für CDs, DVDs oder Software zu zahlen, als in den Industriestaaten. In Relation zur Kaufkraft der Bevölkerung seien diese Produkte dort aber bis zu zehnmal teurer als in den USA oder Europa.
Bemühungen seitens der Industrie, dem raubkopiererischen Treiben Einhalt zu gewähren, seien jedenfalls nicht erfolgreich gewesen. In keinem der untersuchten Länder, so die Wissenschaftler, gebe es Anzeichen dafür, dass ein schärferes juristisches Vorgehen zu einem Rückgang der Urheberrechtsverletzungen geführt habe. Im Gegenteil: Die von Interessensverbänden und Politik angewandten Methoden zur Bekämpfung der Piraterie hätten sogar zu deren Zunahme geführt und dazu beigetragen, dass die Piraten ausgefeiltere Methoden entwickelten.
"Hohe Preise für Medieninhalte, niedrige Löhne und günstige digitale Technologien sind die Hauptzutaten für das weltweite Piraterieproblem", stellen die Studienautoren fest. Ihr Vorschlag zur Lösung des Problems: Die Gründung lokaler Unternehmen, die einen "aktiven Wettbewerb um Preise und Dienste für lokale Konsumenten" anregen sollen.
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