Mehr Recycling

EU beschließt strengere Auflagen für Elektroschrott

Ausland
15.03.2011 10:33
Alte Handys und Haushaltsgeräte sollen in Zukunft wesentlich intensiver wiederverwertet werden. Die Umweltminister der 27 EU-Staaten einigten sich dazu am Montagabend in Brüssel auf einen Kompromiss zu strengeren Auflagen für die Entsorgung von Elektroschrott.

Er sieht vor, die Sammelquote in Europa in zwei Schritten zu erhöhen. In vier Jahren sollen zunächst 45 Prozent recycelt werden, in acht Jahren dann 65 Prozent, teilte der EU-Ministerrat mit. Damit würden mehr als doppelt so viele der Elektrogeräte wiederverwertet wie bisher - heute sind es nur etwa 30 Prozent.

Nach Angaben von EU-Diplomaten sind die skandinavischen Länder heute mit fast 65 Prozent Spitzenreiter beim fachgerechten Sammeln von Elektroschrott.

Elektromüll muss als Ressource gesehen werden
Sowohl die EU-Kommission als auch Staaten wie Deutschland plädierten für ehrgeizigere Ziele. Umweltkommissar Janez Potocnik bedauerte, dass der Kompromiss nicht weit genug gehe. "Es ist wichtig, dass wir Elektromüll nicht mehr als Last, sondern als wertvolle Ressource betrachten", betonte der Kommissar. So enthielten 40 Handys ein Gramm Gold. Die deutsche Umweltstaatssekretärin Katherina Reiche sagtte, es müsse vermieden werden, dass Elektroschrott illegal in Entwicklungsländer exportiert werde.

Ausnahmeregelungen vereinbarten die Umweltminister am Montag für Mitgliedstaaten, in denen bisher vergleichsweise wenig Elektrogeräte genutzt werden. Länder wie Ungarn, Malta und Polen müssen die Sammelquoten erst 2022 erfüllen. Der Kompromiss muss noch mit dem Europaparlament abgestimmt werden. Die Verhandlungen sollen in der zweiten Jahreshälfte beginnen.

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