Unter der Lupe

Jugendschutz und Co.: Anzeigenflut gegen Wirte in Graz

(Bild: dpa/A3634 Friso Gentsch)

Polizei, Finanzamt und Behörden der Stadt (Jugendamt, Bauamt, Feuerpolizei) haben Grazer Lokale unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist niederschmetternd: In 30 von 32 geprüften Gaststätten gab es Anzeigen bzw. Beanstandungen - insbesondere in den Bereichen Jugendschutz, Lärmbelastung und Gewerbeberechtigungen.

102 Dezibel statt der erlaubten 64, mehrere Wirte ohne Gewerbeschein, Gastronomen, die seit Jahren ihre Steuern nicht mehr bezahlt haben, Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz (so wurde zum Beispiel eine 13-Jährige mitten in der Nacht volltrunken in einem Lokal angetroffen) usw. – das ist die desaströse Bilanz einer Aktion scharf, die behördenübergreifend am 18. und 19. Februar in der Grazer Innenstadt und am rechten Murufer durchgeführt wurde.

Nur in zwei Lokalen keine Beanstandungen
Kontrolliert wurde in der Zeit zwischen 16 Uhr und 4.30 Uhr früh. 32 Lokale (Discos, Restaurants und Cafés) wurden von zwei Vierer-Teams mit Vertretern der Polizei, des Finanzamtes und der Stadt Graz auf Herz und Nieren überprüft – in nur zwei (!) Lokalen gab es keine Beanstandungen.

"Akuter Handlungsbedarf"
Aufgrund des Abschneidens der Wirte will Bürgermeister Siegfried Nagl weiterhin scharf kontrollieren lassen: "Es muss leider sein. Besonders problematisch ist die Situation nach 22 Uhr, wenn die Lärmbelastung immer wieder überhand nimmt." Besonders auffällig ist, dass es gleich mehrere Lokale gab, die ohne Gewerbeberechtigung geöffnet haben. Hier gibt es akuten Handlungsbedarf.

von Gerald Richter, "Steirerkrone"