Im Spital gestorben

Tod des kleinen Amel (3) laut Gutachten Schicksal

Tirol
14.03.2011 14:43
Ein neues Gutachten zum tragischen Tod des dreijährigen Amel bringt die Mutter zur Verzweiflung und eine Elterninitiative auf die Palme. Amel starb – wie berichtet – an der Innsbrucker Klinik qualvoll an einer Verstopfung. Eine erstes Gutachten belastete die behandelnden Ärzte schwer. Nun wird es auf den Kopf gestellt.

Im April 2010 musste Zehira Dedic (rechts im Bild) ihren dreijährigen Sohn Amel zu Grabe tragen. Er hatte die verabreichten Medikamente nicht vertragen. Die Mutter warnte die Ärzte, doch zwei Stunden lang hörte der Frau niemand zu. Dann war es zu spät. Ein erstes Gutachten im Herbst belastete die Ärzte der Kinderklinik Innsbruck schwer.

"Als hätte ich ein Haustier verloren"
Nun gab die Tilak ein neues Gutachten in Auftrag. Darin heißt es, der Tod des kleinen Amel sei "schicksalhaft". "Eine Frechheit!", ist Gabriele Fischer (links im Bild), Sprecherin der Elterninitiative Kinderklinik, erbost. "Das heißt, dass es Pech war!" Die Mutter ist schwer getroffen: "Die Tilak handelt, als hätte ich ein Haustier verloren – nicht den geliebten Sohn!" Tilak-Sprecher Schwamberger verteidigt das Gutachten: "Es geht nicht um die Schuldfrage. Die haben Gerichte zu klären. Wir wollen wissen, was passiert ist."

Die Elterninitiative läuft nun Sturm gegen die Kinderklinik. Fischer behauptet, der Fall Amel sei beispielhaft: "Ein Arzt mit dem falschen Fachgebiet untersuchte den Buben. Als die Mutter – die ihr Kind am besten kennt – etwas sagt, wird sie ignoriert." Die Kinderklinik sei nur noch ein Bruchwerk und chronisch unterbesetzt. "Sie müssen die Eltern ernst nehmen und endlich Fachärzte einsetzen. An denen mangelt es hinten und vorne", fordert Fischer.

"Die Kinderärzte müssen ihr Schweigen brechen!"
Laut Dedic und Fischer ist das jedoch ein weit bekanntes Problem: "Die Tiroler Kinderärzte wissen alle Bescheid. Die Eltern beschweren sich bei ihnen in der Praxis. Sie müssen aber ihr Schweigen endlich brechen! Dann muss die Politik – also Landesrat Tilg – handeln."

von Manuel Diwosch, Tiroler Krone

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