Zwist wegen Piste
Cuche kostet Streit mit FIS-Chef Hujara Geld und Nerven
Cuche habe sich in der Wortwahl vergriffen. "Wenn du den Sprung nicht abtragen lässt, und irgendetwas passiert an dieser Stelle, werde ich nicht zögern, dich in der Öffentlichkeit zu attackieren", lautete gemäß Hujara die Aussage von Cuche. Eine Drohung, die im schlimmsten Fall ein gerichtliches Nachspiel hätte haben können.
Am Samstag versuchte Cuche, seine Aussage zu relativieren. Als Mitglied des "Speed-Fahrer-Komitees" müsse er sich mit der Sicherheit beschäftigen. "Das ist meine Einstellung und meine Aufgabe. Ich habe Günter nur gesagt, dass ich mir Sorgen mache, dass wir Fahrer bei besagtem Sprung zu weit fliegen würden, und er veranlassen solle, Korrekturen vorzunehmen." Das geschah dann auch. Nach der Besichtigung vor der ersten Abfahrt am Freitag wurden an der kritischen Stelle fünf Zentimeter Schnee abgetragen.
Kommunikationsproblem?
"Offenbar haben wir uns falsch verstanden", führte Cuche weiter aus. "Wenn dem so ist, dann tut es mir leid und entschuldige ich mich für den Riesenrummel, der wegen einer so kleinen Sache entstanden ist. Die Konsequenzen werde ich schlucken müssen. Ich werde auch aus dieser Athleten-Kommission zurücktreten." Im Nachhinein sei er enttäuscht von sich selber. "Ich hätte mich besser nicht um die Sache im Sinne der Sicherheit kümmern sollen. Dafür, dass ich mich eingesetzt habe, bin ich jetzt das einzige A... am Berg."
Cuche wirkte am Samstag aufgewühlt, unruhig. Seine Verfassung nahm Einfluss auf die Leistung in der zweiten Abfahrt. "Links und rechts von mir gab es heftige Diskussionen. Das hat mich Nerven gekostet." Die Geschehnisse rund um seine Kritik würden ihn mehr schmerzen als die verloren gegangene Führung in der Abfahrts-Wertung an den Salzburger Michael Walchhofer. "Es geht um mein Image und meinen Ruf. Es kann nicht sein, dass ich mich die ganze Saison über für die Sicherheit einsetze und dann ein solcher Rummel veranstaltet wird."
Hujara lenkt inzwischen ein
Auch Hujara lenkte ein. "Für mich ist das Ganze nicht ein so großes Dilemma, wie es jetzt ausschaut." Er werde Cuche und seine Meinung immer ernst nehmen. "Das positive Bild des Didier Cuche leidet unter dieser Affäre in keiner Weise." Die Angelegenheit könnte indessen auf sportlicher Seite Folgen haben und den Neuenburger die vierte kleine Kristallkugel für den Abfahrts-Weltcup kosten. Denn nun ist Walchhofer für das Finale auf der Lenzerheide in Pole Position.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).