"Keiner hat mir gesagt, dass ich die Ölfetzen extra entsorgen muss", behauptet der 17-Jährige. "Aber das steht ja sogar auf der Hartöldose drauf", wirft die Richterin ein. "Wer liest das denn schon?" Deswegen hätte sich der Jugendliche nichts dabei gedacht, lackgetränkte Tücher aus Bequemlichkeit mitunter auch in einen Abfalleimer zu werfen.
An einem Sommerabend im Vorjahr entzündeten sich diese dann durch den Wärmestau – die Tischlerei bei Villach wurde ein Raub der Flammen. Vater und Mutter des Besitzers, die im gleichen Gebäude lebten, starben an den Folgen des verheerenden Brandes.
"Ich habe ihn drauf hingewiesen, dass er vorsichtig sein muss", sagt der Lehrherr, der bei dem Feuer alles verloren hat: seine Firma, die Familie. Doch die Staatsanwältin glaubt, dass er den Burschen besser hätte kontrollieren müssen. Daher sind beide wegen fahrlässiger Brandstiftung dran. Ein Urteil soll beim nächsten Prozesstermin folgen.
von Kerstin Wassermann, Kärntner Krone
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