Drahtesel-Strecken

Eigene Vorschriften für jede einzelne Fahrradstraße?

Wien
10.03.2011 16:00
In Wien könnten - falls alles läuft wie geplant - bereits heuer die ersten "normalen" Straßen in Fahrradstraßen umgewandelt werden, hat Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) am Donnerstag berichtet. Offen ist, wo sich die Drahtesel-Strecken befinden werden und was dort erlaubt sein wird. Sollten Vassilakous Sonderwünsche - legales Nebeneinanderfahren, Vorrang und Tempo 30 - nicht erfüllt werden, könnten notfalls eigene Vorschriften für jede einzelne Fahrradstraße gelten.

Dass es solche Fahrradstraßen geben wird, ist also so gut wie fix. Auch die rechtliche Voraussetzung wird bald vorhanden sein, da der Bund eine entsprechende Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) plant. Laut Vassilakou sieht der Entwurf derzeit vor, dass auf Fahrradstraßen nur Räder unterwegs sein dürfen. Wien möchte jedoch auch den Autos bis 3,5 Tonnen die Durchfahrt ermöglichen, wie die Grün-Politikerin betonte.

"Hätten gerne eine klare Regelung"
Vassilakou hat auch noch weitere Wünsche, die über den derzeitigen Entwurf hinausgehen: So soll das Nebeneinanderfahren mit dem Rad auf den Strecken legal sein. Außerdem sollen Fahrradstraßen Vorrangstraßen sein. Eine generelle Beschränkung der Geschwindigkeit auf Tempo 30 wird ebenfalls begehrt.

Die Stadt hat dem Bund die Forderungen der Verkehrstadträdtin in ihrer Stellungnahme zum Entwurf übermittelt. Sollten die Zusatzwünsche nicht erfüllt werden, wird sich Wien notfalls mit eigenen Vorschriften für jede einzelne Fahrradstraße begnügen. "Wir hätten aber gerne eine klare Regelung, die für alle gilt", erklärte die neue Ressortchefin.

Keine baulichen Veränderungen geplant
Fahrradstraßen würden sich, so versicherte sie, im Prinzip nur wenig von normalen Straßen unterscheiden. Bauliche Veränderungen seien nicht geplant, auch Parkplätze würden nicht wegfallen - falls die Autobenutzung dort erlaubt wird. Für Fußgänger gibt es auch dort weiterhin die Pflicht, die Gehsteige zu benützen.

Die Entscheidung, welche Straßen in Wien umgewidmet werden, werde gemeinsam mit den Bezirken getroffen, hieß es am Donnerstag. Welche Verkehrsflächen dafür infrage kommen könnten, darüber wollte sich die Verkehrsstadträtin noch nicht äußern.

Elf Kilometer neue Radwege
Vassilakou zeigte sich jedenfalls zufrieden über die StVO-Pläne. Auch die dabei vorgesehene Änderung bei der Pflicht zur Benützung von Radwegen - die wird nämlich entfallen - sei zu begrüßen, wie sie betonte. Abseits der Novität Radstraßen wird in Wien auch der Ausbau der Radwege vorangetrieben. Laut Vassilakou sind heuer 20 Projekte bzw. elf Kilometer an neuen Anlagen geplant. Prominentestes Beispiel ist der Ringradweg, dessen Außenstrecke ab heuer vervollständigt wird.

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