18 Jahre Haft
Axtmörder übt sich in Selbstmitleid denn in Reue
Einige Angehörige der Toten laufen empört aus dem Gerichtssaal, wenn der Angeklagte vor Richterin Sanin selbstmitleidig erzählt: "Ich war einmal Leistungssportler. Aber dann habe ich die falschen Freunde kennengelernt. Alkohol, Drogen, viel gerauft wurde auch – mein Leben ging schon früh mit 120 Sachen in die Sackgasse."
Allerdings hat Johann O. noch ein Leben – nämlich das seiner Partnerin, sie war Mutter zweier Mäderln – brutal ausgelöscht. "Erst hat er noch seinem Baby das Flascherl gekocht, dann kam es beim Sonntagsfrühstück zum Streit", schildert der Staatsanwalt den Mordtag.
Töchterchen schlief daneben im Gitterbett
"Sie hat mir einen Seitensprung vorgeworfen und angekündigt, mich zu verlassen. Als sie sich über die Waschmaschine gebeugt hat, bin ich ausgezuckt." Der 26-Jährige holte eine Axt, mit der "ich den Kühlschrank enteisen wollte", und schlug zu. "Mindestens viermal", stellt der Gerichtsmediziner fest und malt dann vor den entsetzten Geschworenen in nicht wiederzugebenden Worten ein plastisches Bild der Bluttat. Die junge Frau starb, während ihr kleines Töchterchen wenige Meter entfernt im Gitterbettchen schlief.
"Ich bin selbst zur Polizei gegangen", sagt Johann O. "Auch, damit die Kinder schnell versorgt werden." In der Haft will er arbeiten, damit er ihnen zumindest Geld schicken kann. Zeit dazu hat er: 18 Jahre wegen Mord. Rechtskräftig.
von Kerstin Wassermann, Kärntner Krone
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