Neue Betrugs-Form

Schwarzarbeiter auf Autobahn-Stationen bringen Unsummen

Salzburg
09.03.2011 18:51
Eine besonders dreiste Form von Sozialbetrug hat die Finanz in vielen Autobahn-Raststätten auch in Salzburg aufgedeckt - dort bezahlen deutsche Firmen sogar dafür, dass sie die WC-Anlagen reinigen und betreuen dürfen, aber sie zahlen weder bei uns noch in Deutschland Steuern. Durch die Spenden der Benutzer verdienen sie dabei Unsummen.

SP-Mann Johann Maier brachte mit einer Anfrage im Parlament diese Affäre ans Tageslicht – und Finanzminister Josef Pröll berichtete dem Salzburger Abgeordneten stolz über den großartigen Erfolg seiner Fahnder. Denn in den Raststätten an den Autobahnen deckten die Finanzer im Vorjahr eine ganz besonders dreiste Form von Sozial- und Steuer-Betrug auf. Das System ist dabei watscheneinfach.

Um Kosten zu sparen, suchen viele Betreiber der Raststätten jemanden, der sich um Reinigung und Betreuung der WC-Anlagen kümmert. Da meldeten sich zuletzt vor allem Firmen mit Sitz in Deutschland – mit einem besonders guten Angebot. Entweder verrechneten sie nur einen ganz geringen Stundensatz oder bezahlten sogar, damit sie den Auftrag sicher erhielten. Dafür durften sie die "Spenden" behalten, die sie von den Autofahrern für die Benützung der Anlagen bekamen. Die Finanzer staunten, als sie die Firmen genau überprüften – denn sie zahlten weder bei uns noch in Deutschland ihre Steuern, auch die Mitarbeiter waren nicht angemeldet. "Die Firmen haben mit dieser Schwarzarbeit gewaltige Summen verdient", berichtet Maier entsetzt.

"Alleine bei einer einzigen deutschen Reinigungsfirma machen die Nachzahlungen an das Finanzamt die unfassbare Summe von 70.000 Euro aus. Und eine ganze Reihe von Prüfungen läuft noch", weiß der Salzburger Nationalrat vom Finanzminister. "In kurzer Zeit wurden auch 18 illegal beschäftigte Ausländer bei Tankstellen und Raststätten ausgeforscht."

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung

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