1,50 Euro und mehr

Mitterlehner beruft Gipfel wegen hoher Spritpreise ein

Österreich
10.03.2011 08:11
Spritpreisen wie in Deutschland (im Bild rechts) begegnen heimische Autofahrer derzeit einigerorts in Österreich. 1,50 Euro pro Liter Benzin und vereinzelt sogar Diesel, dieser bis vor ein paar Jahren noch unvorstellbare Betrag präsentiert sich an immer mehr Zapfsäulen im Land. Die Autofahrerclubs läuteten am Mittwoch alle Alarmglocken - und fanden offenbar Gehör. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner beruft einen "Spritpreisgipfel" ein.

"Ich will mich aus erster Hand über die Lage informieren und mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation diskutieren", so Mitterlehner (li.) am Mittwoch. Der Ölpreis kannte aufgrund der Unruhen in Nordafrika in den letzten Wochen ausschließlich den Weg nach oben. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Sorte Brent lag am Mittwoch bei 113,06 Dollar, Anfang 2011 waren es noch knapp 90 Dollar. Eine Einmischung in die Preisbildung an den Tankstellen, wie sie am Mittwoch die Autofahrerclubs forderten, schloss er aber mit dem Hinweis auf "entsprechende gesetzliche Regelungen" aus.

In der Vergangenheit brachten derartige Gipfel zwar keine Preissenkungen, es wurden aber Verbesserungen bei der Preistransparenz erzielt. Ein Termin für das Treffen wurde vorerst allerdings nicht genannt. Kommen sollen die Ölmultis OMV, Shell und BP, die Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ, der Verkehrsclub Österreich sowie (nach anfänglicher Unklarheit nun doch) die Bundeswettbewerbsbehörde, die sich in der Vergangenheit äußerst kritisch zur Preisbildung der Ölindustrie geäußert hat

Benzin und Diesel stellenweise über 1,50 Euro
Der ÖAMTC hatte am Mittwochvormittag die Überrschreitung der 1,50-Euro-Grenze, sowohl für Benzin als auch für Diesel, gemeldet. Vereinzelt waren derart hohe Preise schon am Montag auf Autobahn-Tankstellen zu beobachten gewesen. Am Dienstag hatte der österreichische Durchschnittspreis für einen Liter Eurosuper bereits ein historisches Hoch von 1,367 Euroerklommen, laut ARBÖ stand der Durchschnittspreis am Mittwoch schon bei 1,374 Euro.

Gleichzeitig häufen sich aber offenbar die Ausreißer, die den Schnitt weit überbieten. "An manchen Autobahntankstellen bekommt man einen Liter Super heute nicht unter 1,529 Euro. Mit 1,499 Euro je Liter fehlt beim Diesel auch nicht mehr viel, bis die 1,50-Euro-Marke überschritten wird. Diverse Premiumsorten kosten sogar schon über 1,60 Euro pro Liter. Und das, obwohl die Ölpreise heute wieder erstmals seit Wochen leichte Abwärtstendenzen erkennen lassen", ärgerte sich ÖAMTC-Expertin Elisabeth Brandau am Mittwoch.

ÖAMTC: Bleibt Preis, zahlen Pendler heuer 400 Euro mehr
Der Autofahrerclub empfiehlt, abseits der Autobahnen zu tanken. "Man kann bis zu 26 Cent je Liter Diesel bzw. 23 Cent je Liter Super sparen, bei einer durchschnittlichen Tankfüllung sind das rund 14 bis 15 Euro", so Brandau. Bleiben die Preise länger auf diesem konstant hohen Niveau, werde einem durchschnittlichen Pkw-Fahrer das Tanken heuer rund 200 Euro mehr kosten als noch im Jahr 2010. Bei Pendlern könnten es sogar bis zu 400 Euro werden, so der ÖAMTC.

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