Die fünf Buben hatten wegen Harnröhrenschäden zwischen 2004 und 2007 jeweils einen Teilersatz erhalten. Dafür wurden ihnen einige Zellen aus dem Blasentrakt entnommen, diese vermehrt und danach auf ein röhrenförmiges Gerüst "ausgesät". Nach einer Weile in einer speziellen Zellkultur entstand so ein röhrenartiges Gebilde, das den Kindern eingesetzt wurde.
Bereits drei Monate nach der Implantation habe das künstliche Gewebe ein weitgehend normales Aussehen gehabt, berichten die Mediziner. Alle behandelten Buben seien bis heute kontinent, können also ihren Harn kontrollieren. Künstliche Harnröhren aus körpereigenen Zellen seien offensichtlich bei Burschen eine gut funktionierende Alternative zum Original und damit ein Fortschritt der regenerativen Medizin.
Die Ersatzteile wurden in dem Bereich zwischen dem Penis und der Prostata eingesetzt, einer besonders schwer zu behandelnden Stelle. Die Autoren weisen darauf hin, dass weitere Fälle zeigen müssen, ob sich auch Erwachsenen auf diese Weise helfen lässt. Zudem müsse geklärt werden, ob auch andere Bereiche der Harnröhre entsprechend nachgebildet werden können.
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