Nachgewiesen

Stress macht wirklich alt

Wissenschaft
30.11.2004 19:28
Stress lässt Menschen tatsächlich schneller altern. Das haben US-Forscher jetzt auch biologisch nachgewiesen. Psychologischer Stress wirkt demnach auf jene Erbgutteile, die eine Schlüsselrolle im Alterungsprozess der Zellen und möglicherweise auch bei der Entstehung von Krankheiten spielen.
Offenbar muss man den Betroffenen aber das schnellereAltern nicht unbedingt äußerlich ansehen. Am Erbgutist es aber deutlich abzulesen, berichtet das Team um Elissa Epelvon der Universität von Kalifornien in San Francisco.
 
Schutzkappe am Erbgut
Die so genannten Telomere umhüllen die Endender Chromosomen im menschlichen Erbgut wie eine Art Schutzkappe.Allerdings werden diese Chromosomen-Kappen bei jeder Zellteilungetwas kürzer, bis sie am Ende so reduziert sind, dass sichdie Zellen nicht mehr teilen können.
 
"Stress nicht anzumerken"
Das Team um Epel verglich den Zustand der Telomerebei 58 Frauen im Alter von 20 bis 50 Jahren über einen längerenZeitraum. 39 dieser Frauen waren Mütter und Pflegerinnenvon chronisch kranken Kindern, die anderen 19 hatten je ein gesundesKind. Obwohl die Mütter der kranken Kinder erwartungsgemäßüber weitaus mehr Stress klagten, war ihnen der Stress denForschern zufolge äußerlich nicht anzumerken.
 
Stress führt zu schnellerem inneremAltern
Die für die Zellalterung entscheidenden Telomerezeigten jedoch "dramatische Unterschiede": Bei Frauen, die sicham stärksten belastet fühlten, stellten die Wissenschaftlereine zusätzliche biologische Alterung um etwa ein Jahrzehntfest. Dies war an der Länge der Telomere, an der Aktivitätdes Reparaturenzyms Telomerase und am so genannten oxidativenStress abzulesen, der DNA-Schäden hervorruft und den Abbauder Telomere beschleunigt.
 
"Es gibt zahlreiche Studien, die eine Verbindungzwischen chronischem psychologischem Stress und eingeschränkterGesundheit hergestellt haben, einschließlich Herz- und Kreislaufkrankheitenund mangelnder Abwehrkräfte", bemerkte Epel. "Unsere Arbeitgibt nun den zellulären Mechanismus zu erkennen, überden chronischer Stress zu frühzeitigem Altern und zu Krankheitenführen kann".
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