Das Phonak-Team hat vom Internationalen Radsport- Verband UCI für die kommende ProTour-Saison erneut keine Lizenz erhalten. Damit bleiben die Schweizer für alle bedeutenden Rennen ausgesperrt, obwohl sie glaubten, die Dopingaffäre um Tyler Hamilton durch die Trennung von dem Amerikaner gelöst zu haben.
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Neben der Phonak-Mannschaft, die in den letztenMonaten durch drei gravierende Dopingfälle für negativeSchlagzeilen gesorgt hatte, erhielten auch AG2R aus Frankreichund Mr. Bookmaker aus Belgien keine Lizenz. Damit nehmen nur 19anstatt 20 Teams die neue Rennserie auf, die mit Paris-Nizza am7. März 2005 beginnt. Das teilte die UCI am Dienstag mit.
Die noch nicht restlos geklärten Dopingfälledes Zeitfahr- Olympiasiegers Hamilton und des Vuelta-Zweiten SantiagoPerez (Spanien) gaben den Ausschlag gegen Phonak, obwohl Hamiltonsbis Ende 2005 laufender Vertrag zum 31. Dezember 2004 gekündigtwurde. Die Mannschaftsleitung setzt weiter auf ein Experten-Gremium,das den erbrachten Doping-Beweis der verbotenen Blut-Transfusionin beiden Fällen erschüttern soll. Phonak hatte fürdie neue Saison im Hinblick auf die Tour de France ehrgeizig investiertund u. a. den Armstrong- Helfer Floyd Landis (von US Postal) undden Ex-Weltmeister Santiago Botero (von T-Mobile) verpflichtet.
Dem Schweizer Team, das zu Beginn der abgelaufenenSaison durch den Doping-Fall Oscar Camenzind unrühmlich aufsich aufmerksam machte, hat jetzt noch die Möglichkeit überden Internationalen Sportgerichtshof CAS gegen die UCI-Entscheidungvorzugehen. Außerdem besteht noch die geringe Chance, dassdie Société du Tour de France aus der ProTour-Serieausschert und nicht an die Einladungs-Kriterien gebunden wäre.Ob Phonak allerdings auf diesem Weg die Tour- Startberechtigungerhalten könnte, erscheint sehr unwahrscheinlich.