Über 1.500 "Zuckerln"
Zulagensystem der Stadt sorgt auch 2011 für Aufregung
Unter anderem erhalten Bedienstete der MA 42, die mit der Pflege der Hängepelargonien in den an der Rathausfassade angebrachten Fensterkisten betraut sind, Gefahrenzulage. Mitarbeiter des Forstdienstes kassieren für den Abschuss von Rot- und Dammwild zusätzlich 18,72 Euro.
Eine Zulage wartet auch für Kontrollore der Betriebskrankenkasse der Wiener Verkehrsbetriebe. Eine Entschädigung winkt für jene Bedienste, die in den Nachmittagsstunden für den Parteienverkehr im Einsatz sind. Wer Zahlungen entgegennimmt, bekommt eine Kassierzulage.
Außerdem erhalten Kontrollore, die Fahrgäste beim Schwarzfahren erwischen und die Entrichtung einer Mehrgebühr vorschreiben eine Prämie, wenn dies innerhalb von sechs Wochen bezahlt wurde.
Einfacheres Besoldungssystem gefordert
Jede einzelne Zulage - sie betrifft meist Personengruppen, manchmal aber auch nur Einzelpersonen - wird von der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten mit der Stadt Wien ausverhandelt. Das damit Abhängigkeiten geschaffen werden, liege, so Gemeinderat Ulm, auf der Hand.
Der Haken bei dem System ist nämlich, dass auf einmal gewährte Zulagen, obwohl diese oft einen erheblichen Gehaltsanteil darstellen, keinerlei Rechtsanspruch besteht und die Gemeindebediensteten müssen jährlich mit der Kürzung oder Streichung der Zulagen rechnen.
Ulm fordert daher seit Jahren eine Durchforstung des Zulagendschungels, die ein einfacheres und transparentes Besoldungssystem für die Bediensteten der Stadt zum Ziel haben müsse.
von Martina Münzer (Kronen Zeitung) und wien.krone.at
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