Untersucht wurden jeweils zwei Millionen Marker im Erbgut von rund 87.000 Probanden weltweit. Insgesamt wurden nach Angaben Schunkerts 23 genetische Varianten nachgewiesen, die das Herzinfarktrisiko erhöhen. "Viel mehr Menschen als bisher bekannt tragen die erbliche Veranlagung zum Herzinfarkt in sich", sagte Schunkert.
Doch die Studie habe auch gezeigt, dass nur wenige dieser Varianten das Risiko über die klassischen Risikofaktoren wie hohe Cholesterinwerte oder hohen Blutdruck steuern. "Bei der überwiegenden Mehrheit der Risikogene spielen Mechanismen eine Rolle, die es noch zu erforschen gilt", so Schunkert.
Gemeinsam mit der Lübecker Firma Euroimmun arbeiteten die Wissenschaftler schon seit einiger Zeit an einem Test, der das Infarktrisiko eines Menschen feststellen kann. "Der könnte in zwei bis drei Jahren verfügbar sein" schätzt die Wissenschaftlerin Jeanette Erdmann. Wichtiger ist für Schunkert jedoch der Nutzen für die Prävention: "Wenn wir den Mechanismus verstehen, können wir die Vorbeugung verbessern."
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