Knapp nach vier Uhr stand der Holzstadl oberhalb des Hohen Weges in Hötting in Vollbrand. Polizei und Feuerwehr wurden alarmiert. Schon bei der Anfahrt kam ihnen ein Mann ohne Schuhe und Jacke entgegen. Für die Polizeibeamten wenig verwunderlich, der Stadl galt als beliebter "Obdachlosen-Unterschlupf" für die Nacht.
Beim Eintreffen der Berufsfeuerwehr hatten sich die Flammen bereits ausgebreitet. Der Einsatz musste schnell gestartet werden. Doch weit und breit war kein Hydrant in Sicht und auch eine Zufahrtsmöglichkeit für die Feuerwehrautos fehlte. "Es musste also eine 300 Meter lange Löschleitung gelegt werden", erzählt Günter Schlögl von der Berufsfeuerwehr Innsbruck.
Schläuche einzeln den Berg hochgeschleppt
Dabei halfen die Freiwilligen aus Mühlau und Hötting. "Quer über einen steilen Waldhang schleppten sie Schlauch für Schlauch und befestigten diese mit Leinen an Bäumen", berichtet Schlögl. Das bedeutete jeder Mann karrte die 20-Kilogramm-Ausrüstung plus sechs Kilogramm Schlauch den Berg hoch. Der schwierige Einsatz gelang: Innerhalb einer Stunde war das Feuer gelöscht. Dennoch wurde der Holzstadl komplett zerstört.
Mittlerweile konnte auch die Brandursache geklärt werden: Jener Mann ohne Schuhe – ein 29-jähriger Kasache – löste den Brand mit einer weggeworfenen Zigarette aus. Wahrscheinlich wollte er im Stadl schlafen. Er konnte aber vor den Flammen fliehen. Nun wird der Kasache angezeigt.
von Manuel Diwosch, "Tiroler Krone"
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