Geduld ist gefragt

A10-Anschluss und Gitzentunnel sollen Bergheim erlösen

Salzburg
04.03.2011 17:51
Seit geschlagenen 15 Jahren betteln die vom Verkehr geplagten Bergheimer um eine Lösung ihres Verkehrsproblems - Gespräche mit Bund und Land haben nun gefruchtet. Landes-Vize Wilfried Haslauer will sowohl den Autobahnanschluss Hagenau als auch den Gitzentunnel verwirklichen. Im besten Fall wäre das dann 2012 beziehungsweise 2015 so weit. Eine lange Zeit für die Bergheimer, aber sie nehmen jede Entlastung, die sie bekommen können. Denn: Die Verzweiflung ist groß.

"Wir wollen definitiv beides umsetzen. Der Gitzentunnel entlastet die Situation in Bergheim noch mehr als der Autobahnanschluss", versichert Landes-Verkehrsreferent Wilfried Haslauer. Sein Experte Alexander Molnar fügte am Freitag gegenüber der "Krone" hinzu: "Es gibt zirka 40 bis 50 Einsprüche gegen die Variante 7b für den Autobahnanschluss. Die werden zurzeit geprüft, aber eines muss man auch ganz ehrlich sagen: Entweder diese Variante oder keine."

Land: "7b die einzig mögliche Variante"
Molnar spielt damit auf die Anrainer in Bergheim an, die gegen den Autobahnanschluss Hagenau in dieser Form sind. "7b hat sich einfach als die einzig mögliche herausgestellt. Der Wunsch der Anrainer widerspricht den Umweltschutzauflagen in Bezug auf die Salzach Au, andere Varianten sind wiederum aus baulichen Gründen nicht möglich und so weiter", resümiert Molnar.

Man kennt das - Verkehrslösungen sind manchmal bei den Anrainern so beliebt wie Mülldeponien: Jeder braucht sie, aber keiner will sie vor der Haustüre haben. Stand der Dinge: "Im Mai gibt es Verhandlungen wegen der Einsprüche gegen das Projekt. Sind keine größeren Planänderungen nötig, fangen wir 2012 zu bauen an. Es dauert nur ein Jahr, dann steht der Autobahnanschluss", sagt der Asfinag-Projektleiter Kamillo Trinkl.

Salzburginterne Planung des Gitzentunnels
Während das Land Salzburg, Bergheim und die Tausenden Pendler beim Autobahnanschluss Hagenau vom Bund und der Asfinag abhängig sind, spielt sich die Planung des Gitzentunnels salzburgintern ab. "50 Prozent des Verkehrs würde der Tunnel vom Ortszentrum absaugen. Die Kosten: zirka 100 Millionen Euro", weiß Bürgermeister Johann Hutzinger. Er pocht auf den versprochenen Termin 2015: "Davon rücken wir sicher nicht ab!"

Die "Krone" traf am Freitag einen Bergheimer, dessen Hotel unter dem Verkehr leidet und der sich dank seiner Finanzkraft selbst mit einer Lärmschutzgallerie um zwei Millionen Euro helfen konnte, Hotelier Franz Gmachl. "Ich war ein Kritiker des Autobahnanschlusses, aber inzwischen bin ich dafür. Allerdings befürchte ich bei der geplanten Variante mit der Ampel Probleme. Ich denke, das führt in den Hauptverkehrszeiten zu Rückstaus unter denen Bergheim wieder zu leiden hat. Man sollte sich das noch einmal anschauen."

Wenn dann schnell, denn die Bergheimer leiden Tag für Tag aufs Neue...

von Melanie Hutter und Markus Tschepp, Kronen Zeitung

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