Gesunde Konkurrenz

Duell Morgenstern – Schlierenzauer neu angeheizt

Sport
04.03.2011 12:23
Gesunde Konkurrenz belebt die Leistungsfähigkeit, aber sie darf nicht ins Gegenteil umschlagen. Ausgerechnet Gregor Schlierenzauer hat Thomas Morgenstern um lächerliche 16,67 Zentimeter oder eine um 0,3 Zähler bessere Punkterichterwertung das dritte WM-Gold in Oslo vor der Nase weggeschnappt. Da könnte man schon daran erinnert werden, dass das Verhältnis der beiden Supertalente in der Gold-Schmiede der österreichischen Skispringer nicht immer das Beste war.

Auch jetzt sind der Tiroler und der Kärntner nicht die besten Freunde, aber man hat es auch vonseiten der Teamführung gut geschafft, ein gegenseitiges Zerreiben zu verhindern. "Grundsätzlich kann nichts Besseres passieren, als zwei solche Springer in einem Team zu haben. Wir haben uns anfangs beschnüffelt. Es war auch eine schwierige Situation, in der wir uns im Weg gestanden sind", erinnerte sich Großschanzen-Champion Schlierenzauer am Donnerstagabend.

Gegenseitiger Respekt
"Wir hatten beide den gleichen Weg, sind jung ins Team gekommen und jung erfolgreich gewesen. Thomas und auch ich haben daraus gelernt, dass wir uns noch mehr respektieren und einander etwas vergönnen müssen." Der Weg dorthin war auch für den ehrgeizigen Stubaier nicht immer leicht. "Vielleicht sind wir auch beide stur. Wir haben daraus gelernt und müssen das ausnützen und uns gegenseitig pushen, das wollen wir auch."

Während Morgenstern im letzten Jahr eine Wandlung durchgemacht hat, die ihn demütig und dankbar auf das Erreichte blicken lässt, hat Schlierenzauer mitunter doch noch Mühe, gute Miene zum verpassten Sieg zu machen. "Gregor ist beim Arbeiten. Jeder weiß, er tut sich nicht leicht, wenn er nicht gewinnt. Er hat sich auch auf der kleinen Schanze noch sehr schwergetan", konstatierte Cheftrainer Alexander Pointner offen. "Ich nehme es ihm nicht übel, da kann er momentan noch nicht aus seiner Haut, aber er weiß, dass er sich da weiterentwickeln sollte."

Morgenstern punkto Reife einen Schritt voraus
Pointner weiß, dass man bei diesem Thema weiterarbeiten muss. "Jeder hat begriffen, dass es nur ein Miteinander gibt und man sich auf diesem Niveau nur so weiterentwickeln kann." Beide Sportler hätten sich weiterentwickelt, Morgenstern habe als Erster gelernt, dass es nicht immer nur um das Siegen geht, sondern auch um die Freude. "Immer nur überall gewinnen zu wollen, ist brutal anstrengend und kann beim einen oder anderen einmal leicht falsch ankommen."

Genug Platz für beide
Morgenstern sieht kein Problem in der beinharten Konkurrenz im eigenen Team. "Nein, wir können uns beide über das Erreichte heute freuen. Ich gönne es ihm. Es ist auf der Welt auch Platz genug für uns beide - nicht nur für einen." Man springe gemeinsam in einem Team, schon am Samstag geht es wieder zusammen um Gold. "Einer hat den Charakter und ich habe einen anderen, gemeinsam wird sich das wohl ergänzen."

Der drei Jahre jüngere Schlierenzauer lässt nach außen hin aber auch schon die nötige Dankbarkeit erkennen. "Ich sitze zwischen zwei Weltmeistern zu meiner linken und rechten. Das ist unglaublich für so einen jungen Athleten", sagte der 34-fache Weltcupsieger.

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(Bild: KMM)



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