Belgrad belastet den bosnischen Ex-General hinsichtlich eines Angriffs am 3. Mai 1992 auf die aus Sarajevo abziehenden jugoslawischen Streitkräfte, wie der serbische Innenminister Ivica Dacic am Freitag bestätigte.
Bei der Attacke kamen laut serbischen Angaben in der Dobrovoljacka-Straße 42 Personen ums Leben, rund 70 wurden verletzt. Mehr als 200 Soldaten wurden gefangen genommen. Sie kamen später frei. Die genaue Opferzahl wurde in der Tat nie festgestellt, es gab auch Augenzeugen, die über eine wesentlich kleinere Opferzahl - ein Toter und einige Verletzte - berichteten. Von den jugoslawischen Streitkräften wurden die genaue Daten als Staatsgeheimnis unter Verschluss gehalten.
Für die Verteidigung von Sarajevo zuständig
Der 1937 in Belgrad geborene Divjak war ein Oberst der jugoslawischen Streitkräfte in Sarajevo, der sich nach Ausbruch des Bosnien-Krieges im Frühjahr 1992 zunächst der bosniakischen (muslimischen) Territorialverteidigung und danach als einziger hoher serbischer Offizier auch der bosnischen Kriegsarmee (ABiH) als stellvertretender Oberbefehlshaber anschloss. Er war während des dreijährigen Krieges in den Jahren 1992 bis 1995 auch für die Verteidigung von Sarajevo zuständig.
Seit dem Kriegsende war der ehemalige General in nichtstaatlichen Organisationen in Bosnien tätig. Er genießt den Ruf einer bescheidenen und hoch moralischen Person. Am Donnerstag war Divjak eigentlich über Wien nach Italien zu einem Treffen der Stiftung "Bildung baut Bosnien-Herzegowina" in Bologna unterwegs gewesen.
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