Traktorunglück
Polizisten: "Wir gruben mit bloßen Händen"
„Der Unfallort ist nicht weit von der Wachstube entfernt. Deswegen waren wir binnen drei Minuten da“, berichtet der 37-jährige Polizist Roman Egger über die dramatischen Ereignisse vom Dienstag. Egger und sein 42-jähriger Kollege Martin Wimmer erkannten sofort das Ausmaß des Unglücks. Der Traktor durchbrach die Mauer und fuhr direkt in das Haus. Die gesamte Ladung Mist verteilte sich über dem Fahrzeug.
„Wir mussten so schnell wie möglich zu dem Mann vordringen. Über die Terrassentür im Wohnzimmer gelangten wir ins Haus. Zuerst versuchten wir den Mist mit einer Schaufel wegzubringen. Der war aber so schwer, dass wir uns lieber mit bloßen Händen durchgruben“, schildert Egger. Der fürchterliche Gestank sei ihm und seinem Kollegen in dem Moment völlig egal gewesen. Es zählte nur die Menschenrettung. Doch als die beiden nach drei Minuten bis zum Verunglückten vorgedrungen waren, kam die bittere Erkenntnis. „Er war tot“, so Egger.
Die beiden Polizisten werden den Einsatz nicht so schnell vergessen. „So etwas ist tragisch und beschäftigt einen noch lange. Wir kannten den Landwirt auch.“
Egger und Wimmer kümmerten sich auch noch um die zwei Söhne und die Tochter des Verunglückten. „Die sind zu dem Haus gekommen. Wir haben geschaut, dass wir sie wegbringen, damit sie die Bergung nicht mitansehen müssen“, sagt Egger. Die Überbringung einer Todesnachricht sei eines der schlimmsten Dinge in ihrem Job, auch wenn es extra dafür Schulungen gibt.
Kronen Zeitung
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