Horror beim Tanken

Spritpreise seit Anfang 2011 um 9,5 Prozent gestiegen

Österreich
02.03.2011 14:25
Autofahrer müssen momentan wieder tiefer in die Tasche greifen, die Spritpreise sind seit Jahresbeginn 2011 um bis zu 9,5 Prozent gestiegen - und das ohne Einrechnung der Anhebung der Mineralölsteuer, wie der ÖAMTC kritisierte. Damit sind wir auf dem besten Weg, das Allzeithoch von 2008 zu erreichen.

"In den vergangenen zwei Monaten ist der Durchschnittspreis bei Super um acht Cent gestiegen, bei Diesel um 11,6 Cent. Super ist mittlerweile im Schnitt schon teurer als zu Spitzenzeiten 2008", so Club-Experte Martin Grasslober. ÖAMTC und ARBÖ sehen die Schuld primär bei Spekulanten, denen die Politik viel zu freie Hand lasse.

Ruf nach Regelungen wird lauter
"Wo bleiben nationale Initiativen und konkrete Ergebnisse auf EU-Ebene?", fragt sich Grasslober. Und ARBÖ-Sprecherin Lydia Ninz erinnert daran, dass bereits im Jahr 2008 ersichtlich war, "welche fatalen Folgen diese unheilvolle Berg- und Talfahrt bei den Öl- und Spritpreisen hat". Damals wie heute seien die Autofahrer die ersten, die dafür die Zeche zu zahlen hätten. "Im Interesse der gesamten Volkswirtschaft gehört dieses zügellose Börsenspiel endlich gezähmt. Was wir brauchen, sind neue Regeln", fordert Ninz.

Aber nicht nur Brüssel, sondern auch Wien sei gefragt. "Die Preistransparenz an den Zapfsäulen muss erneut thematisiert werden. Die Spritpreisverordnung lässt nach wie vor Spielraum für 'Preisspielchen' auf Kosten der Konsumenten", ärgert sich Grasslober.

Österreich noch günstig im Vergleich zu Nachbarländern
Die Mineralölindustrie sieht in den steigenden Spritpreisen primär vier Gründe: Die Unruhen in Nordafrika, Spekulanten, die traditionell steigende Nachfrage gegen Ende des Winters und die höhere Besteuerung. "Dank der nach wie vor hohen Tankstellenanzahl, dem daraus resultierenden harten Wettbewerb unter den Tankstellenunternehmen und der folglich geringen Margen kann Österreich im Vergleich zu seinen Nachbarstaaten immer noch deutlich günstigere Treibstoffpreise vorweisen als beispielsweise Deutschland oder Italien", betonte die Industrie.

Nur noch drei Cent vom Allzeithoch entfernt
Das Allzeithoch bei Superbenzin wurde am 2. Juli 2008 mit 1,359 Euro erreicht. Am Mittwoch lag er bei 1,356 Euro, also nur noch drei Cent darunter. Der Höchstwert beim Sprit stammt vom 11. August 2008 mit 1,449 Euro. Heute kostete Diesel im Schnitt 1,336 Euro, um elf Cent weniger. Ein Vergleich der Jahres-Durchschnittswerte des Weltmarktpreises für Rohöl zeigt, dass im neuen Jahrtausend der Ölpreis nur zweimal sank - im Jahr 2001 nach dem Platzen der Dotcom-Blase und 2009, als den Finanzmärkten die Luft ausging.

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