Wegen guten Preises

Ungarn wollen massenhaft Zucker aus Burgenland

Burgenland
02.03.2011 11:56
Im Burgenland wird derzeit fleißig Zucker gekauft. Die großen Abnehmer sind allerdings nicht heimische Kunden, sondern zahlreiche Ungarn. Grund für den Kundenanstieg aus dem Nachbarland ist die Preiserhöhung für Zucker in den ungarischen Geschäften. Seit etwa zwei Wochen stürmen deshalb die Kunden Abhol- bzw. Großmärkte im Burgenland, bestätigte Andreas Hackl, Prokurist eines Marktes in Eisenstadt am Mittwoch.

Noch vor wenigen Wochen musste man in Ungarn für ein Kilogramm Zucker 200 Forint, also rund 73 Cent, bezahlen. Nun sind die Preise um etwa 20 bis 30 Prozent gestiegen, weshalb in den vergangenen zwei Wochen auch die Hamsterkäufe der Nachbarn nach oben geschnellt sind.

Anfragen nehmen enorm zu
Täglich kämen Anfragen nach Großmengen, zum Teil wolle man palettenweise einkaufen. Manche würden sogar nach regelmäßigen Waggonlieferungen fragen, berichtete Hackl. Verkauft wird jedoch nur in Haushaltsmengen, etwa 20 bis 30 Kilogramm. Panik machen wolle man nicht, betonte der Prokurist. Man habe einfach einen enormen Anstieg bei den Anfragen verzeichnet. Zucker sei weiterhin genügend vorhanden.

"Etliche ungarische Kunden kaufen so viel Zucker ein, bis der Auto-Kofferraum voll ist. Manche fragen sogar, ob sie die Ware palettenweise mitnehmen können", wundert sich der Chef eines kleinen Lebensmittelmarktes im Südburgenland

"Noch nicht so stark" wie in dem Eisenstädter Markt ist der Run auf Zucker in Neusiedl am See. Man merke schon, dass mehr Ungarn kommen, um Zucker zu kaufen. So massiv sei es aber noch nicht, teilte ein Sprecher eines Großmarktes mit.

"Kein Grund zur Sorge!"
Der Zuckersturm ist wohl eine überraschende Wende im Einkaufstourismus: Hatten noch vor dem Fall des Eisernen Vorhanges in den 1980er-Jahren die Österreicher jenseits der Grenze Milch, Käse, Honig und Fleisch in rauen Mengen gekauft und in unserem Nachbarland für dramatische Engpässe gesorgt, so entdecken jetzt die Ungarn die Zuckerseite Österreichs. Die heutigen Hamsterkäufe haben jedoch keinen bitteren Nachgeschmack: "Kein Grund zur Sorge! Die Zuckerlager sind gut gefüllt. Die enorme Nachfrage kann vorerst ohne Probleme abgedeckt werden", heißt es aus den Konzernzentralen.

von Karl Grammer, Christian Schulter (Kronen Zeitung) und bgld.krone.at

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