"Frauenbarometer"

Stadt macht von 65.000 Mitarbeitern Gehälter öffentlich

Wien
01.03.2011 14:28
Wien macht die Gehälter von rund 65.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern öffentlich - anonymisiert und nach Berufsfunktionen aufgelistet. "Für Transparenz bei den Einkommen zu sorgen, bedeutet Benachteiligungen sichtbar zu machen", begründete Frauenstadträtin Sandra Frauenberger (SP) am Dienstag diesen Schritt. Der Magistrat wird in Form einer "freiwilligen Selbstverpflichtung" die Einkommen offenlegen.

Anlass ist die am Dienstag in Kraft getretene Novelle zum Bundesgleichbehandlungsgesetz und die darin enthaltene Einkommenstransparenz, wie Frauenberger erläuterte. An diese lehne sich Wien an. Die Ressortchefin rechnet laut eigenen Angaben damit, dass die Erfassung der Gehälter noch in diesem Halbjahr abgeschlossen sein wird.

Darüber hinaus plant die Stadt die Schaffung eines "Wiener Gleichstellungsmonitors". Er soll in regelmäßigen Abständen erscheinen und über die Problemlagen der Lebens- und Arbeitssituation von Frauen Auskunft geben.

"Gleicher Lohn für gleiche Arbeit"
Einkommensgerechtigkeit ist auch die Forderung, die im aktuellen Wiener "Frauenbarometer" an oberster Stelle steht. Dieser wurde anlässlich des bevorstehenden Internationalen Frauentages ebenfalls präsentiert. Basis des Frauenbarometers ist eine SORA-Umfrage unter mehr als 800 Wienerinnen. "Fragt man, was unter Gleichberechtigung verstanden wird, kommt sofort: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit", berichtete Martina Zandonella vom SORA-Institut.

Gezeigt habe sich zudem, dass klassische Haushaltsarbeit nach wie vor Angelegenheit der Frauen ist. Als "Wendepunkt" gilt zudem oft die Geburt eines Kindes - auch was die Aufteilung der häuslichen Tätigkeiten betrifft. Laut Frauenbarometer verändert sich diese nach Eintreffen des Nachwuchses zu Ungunsten der Frau. Das gilt auch für die Erwerbsarbeit, die deutlich abnimmt. Nur noch ein Drittel der Mütter ist im selben Ausmaß beschäftigt wie der Partner. Vor der Geburt eines Kindes beträgt dieser Anteil immerhin 62 Prozent.

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