Für gesünderes Essen

Gymnasiasten in Salzburg proben den Jausenaufstand

Salzburg
28.02.2011 19:03
Den Schülern des Salzburger Christian-Doppler-Gymnasiums ist der Kragen geplatzt, weil es mit der gesunden Jause in der Schule nicht weit her sei. Am Dienstag demonstrieren die Jugendlichen gegen ungesunde Leberkässemmeln und die ihrer Ansicht nach unhygienichen Zustände. Dass sie sich für gesünderes Essen einsetzen, hat Ophelia (Bild links) und Ruth (Bild Mitte) am Montag einen Rapport beim Direktor eingebracht.

Bei einem Buffet würde man sich eigentlich eine große Auswahl erwarten. Im Christian-Doppler-Gymnasium  ein Trugschluss, wovon sich auch die "Krone", nachdem sich die Schüler bitter über das Buffet beschwert hatten, beim Testkauf am Montag überzeugte.

Von Salat fehlt jede Spur
Die stellvertretende Schulsprecherin Ophelia Reuter und Ruth Machreich gingen einkaufen, an einem ganz normalen Schultag. Ihre Beute: eine etwas runzlige, lauwarme Leberkässemmel, ein Weckerl mit Käse um 1,60 Euro. Der "Luxus" Butter hätte noch einmal 30 Cent extra gekostet.

"Das beste, was wir ergattert haben, war noch der Schinken-Käse-Toast. Aber von Salat oder gar gesunden Weckerln keine Spur, Handschuhe hat niemand getragen", schimpften die beiden weiter. "Die Situation an unserem Schulbuffet ist seit einem Jahr untragbar und nicht mehr länger akzeptabel", so die aufgebrachten Schülerinnen.

Direktion bisher nicht gesprächsbereit?
Genau deshalb demonstrieren die Schüler am Dienstag gegen diese Missstände. "Wir haben schon mehrmals versucht mit der Direktion zu sprechen, ohne Erfolg. Daher jetzt diese Demo und Unterschriftenaktion", erklären die beiden Schülerinnen der 5a-Klasse.

Ihr Einsatz für gesünderes Essen brachte Ophelia und Ruth am Montag zumindest einen Rapport beim Direktor ein. "Ich hätte mir gewünscht, dass die Schüler vorher mit mir darüber sprechen", kommentierte Direktor Johannes Plötzeneder die geplante Demo.

"aks" bestätigt Vorwürfe der Schüler
Die Bundesvorsitzende der "Aktion kritischer Schüler" (aks) Iris Schwarzenbacher bestätigte im Gespräch mit der "Krone" die Vorwürfe der Schüler. "Viele Schüler haben sich bei uns gemeldet und die Beschwerden decken sich zum Großteil. Zu teuer, zu unhygienisch, zu wenige gesunde Sachen", so Schwarzenbacher.

Sie unterstütze die Proteste in Salzburg, sieht das Problem am Christian-Doppler-Gymnasium aber nicht als Extremfall, vielmehr kenne man das Problem aus ganz Österreich. Die aks macht derzeit unter dem Slogan "Baustelle Schule" mit einer Frühjahrskampagne auf die prekäre Situation in Österreichs Schulen aufmerksam.

Schüler sollen ihr Umfeld selbst gestalten
Mängel in der Schulausstattung gibt es unzählige: Kalte Klassenräume, unzureichende Sanitäranlagen, magere technische Ausstattung und auch Lern- und Aufenthaltsräume fehlen, so die aks auf ihrer Homepage.

Die Schülerorganisation möchte mit der Kampagne Schüler dazu motivieren, ihr Umfeld selbst zu gestalten. Das haben die Schüler des Christian-Doppler-Gymnasiums nun auch gemacht.

von Melanie Hutter (Kronen Zeitung) und salzburg.krone.at

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