Zu wenig Stacheldraht

Bau von Litauens Grenzzaun zu Weißrussland stockt

Ausland
25.07.2021 14:09

Die geplante Errichtung eines 550 Kilometer langen Zauns an der Grenze zwischen Litauen und Weißrussland (Belarus) ist ins Stocken geraten. Grund dafür ist laut Angaben des litauischen Vize-Innenministers Arnoldas Abramavicius ein eklatanter Mangel an dem dafür vorgesehenen NATO-Klingendraht (einer Variante des Stacheldrahtes, Anm.).

Abramavicius bestätigte der Nachrichtenagentur BNS, dass der Klingendraht (Bild unten) aus Armee-Beständen aufgebraucht sei. Auch könne dieser spezielle Stacheldraht in Litauen nicht hergestellt werden. Die Regierung in Vilnius habe daher andere Länder auf bilateraler Ebene um Hilfslieferungen ersucht. Unter anderem verhandle man mit Dänemark und Slowenien über die Möglichkeit eines Ankaufs oder der kostenlosen Überlassung von Klingendraht-Beständen.

Bau von Zaun vor zwei Wochen begonnen
Litauen begann vor rund zwei Wochen mit der Errichtung eines Zaunes an der Grenze zu Weißrussland. Damit will die Regierung das in den vergangenen Monaten stark gestiegene Aufkommen von Flüchtlingen aus dem Nachbarland eindämmen. Litauen wirft dem weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko vor, die großteils aus Afghanistan und Nahost, aber auch aus afrikanischen Ländern stammenden Flüchtlinge als Vergeltung für die EU-Sanktionen gezielt über die litauische Grenze in die Union zu schleusen.

Österreich schickt Cobra-Einheit zur Grenzsicherung
Die EU steht der Errichtung des mit 41 Millionen Euro veranschlagten Grenzzauns, der in der Endausbaustufe auch eine Mauer umfassen soll, ablehnend gegenüber. Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) nannte diese Ablehnung am Freitag „das völlig falsche Signal“ und kündigte die Entsendung einer Spezialeinheit der Cobra als österreichischen Beitrag zur Unterstützung der Grenzsicherung in Litauen an.

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