Die Grünen stimmten dem Wolfspaket, dass ab einer Zahl von 25 gerissenen Nutztieren auch Abschüsse ermöglicht, nur unter der Bedingung von mehr Herdenschutz zu. Gegen verstärkten Herdenschutz sind auch die betroffenen Almbauern nicht. In der Praxis zeigt sich aber, dass sinnvolle Schutzmaßnahmen nur schwer umzusetzen sind.
„Ich finde diesen Punkt nicht schlecht, weil dann endlich alle sehen, wie schwierig Herdenschutz in der Realität ist“, sagt Silvester Gfrerer, Obmann der Salzburger Almbauern. Ob es in Salzburg tatsächlich jemals zu einem wirksamen Herdenschutz gegen Wolfsangriffe kommt, ist aber offen. „Herdenschutz mit Hunden und Hirten ist bei uns denkunmöglich“, meint Gfrerer. Der Almbauer verweist darauf, dass die Salzburger Landwirtschaft klein strukturiert ist und nicht jeder Schafbauer wegen der viermonatigen Almsaison zum ganzjährigen Hundebesitzer werden will. Um eigene Schäfer bezahlen zu können, sind die Salzburger Schafherden zu klein.
Dafür brauchte es mindestens 700 Schafe. „Das ist wirtschaftlich nicht machbar“, sagt Gfrerer. Wie schwierig Herdenschutz in der Praxis ist, zeigen die jüngsten Schafsrisse in Rauris. Dort wurden die nun geplanten Maßnahmen bereits umgesetzt. Für die Schafe wurde ein „Nachtpferch“ errichtet, um die Tiere in der Nacht zu schützen. Es gelang aber nicht die Schafe an die Einzäunung zu gewöhnen, die Herde ist jetzt wieder im Tal.
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