Unheimliche Serie

Auch Reichelt fällt mit Knieverletzung für WM-RTL aus

Sport
17.02.2011 11:47
Bei den österreichischen Ski-Herren gibt es nach Benni Raichs tragischem Ausfall einen weiteren Verletzten: Hannes Reichelt, Silbermedaillengewinner im Super-G, klagte schon am Mittwoch nach einem Sturz im Riesentorlauf-Training über Schmerzen im linken Knie, am Donnerstag kam auch noch eine Schwellung dazu. Zu Mittag wurde die böse Vorahnung schließlich bestätigt: Reichelt kann im Riesentorlauf wegen einer Kniegelenksprellung nicht an den Start gehen, für ihn wurde Björn Sieber nominiert.

"Hannes hat eine Kniegelenksprellung mit Gelenkerguss. Es ist keine Operation nötig, er wird konservativ behandelt. Der Patient hat Schmerzen, aber in zehn Tagen kann er wieder auf Ski stehen", sagte Dr. Christian Fink von der Privatklinik Hochrum in Innsbruck, in der sich Reichelt untersuchen ließ. Reichelts Kommentar zu seinem WM-Ausfall ist nicht ganz jugendfrei: "Das ist Scheiße. Die Enttäuschung ist sehr groß. Ich habe ich mir noch gute Chancen auf eine weitere Medaille ausgerechnet. Für den Rest der Saison schaut es aber gut aus."

Berthold hadert mit dem Schicksal
Auch Herrencheftrainer Mathias Berthold hadert wegen der Verletzung seines Schützlings mit dem Schicksal: "Diese Serie reißt nicht ab. Mir persönlich geht es nicht so wahnsinnig gut. Wir haben den großen Teil der Mannschaft durch Verletzungen verloren.

Der 30 Jahre alte Reichelt hat im Super-G mit Silber für die bis dato einzige Medaille der ÖSV-Herren bei der laufenden WM gesorgt, er hat bereits die Heimreise angetreten. Er kam am Mittwoch beim Training in Ehrwald zu Sturz und krachte in eine Plastikabsperrung am Pistenrand. "Beim Aufprall hat es mir die Knie durchgestreckt. Der Schock war im ersten Moment groß", so Reichelt, dem es am Mittwochabend zunächst wieder besser ging, ehe er am Donnerstag doch zur Untersuchung fuhr.

Unheimliche Verletzungsserie im ÖSV
Zuvor hatten sich in den vergangenen Wochen Reichelts Teamkollegen Hans Grugger, Mario Scheiber, Georg Streitberger, Marcel Hirscher und Benjamin Raich verletzt. Den schrecklichen Auftakt der Pechsträhne machte am 20. Jänner der lebensgefährliche Sturz von Grugger beim Abfahrtstraining in Kitzbühel auf der berüchtigten Streif. Der Salzburger verlor beim Mausefalle-Sprung in der Luft die Kontrolle, schlug bei der Landung mit dem Kopf auf und verlor sofort das Bewusstsein. Der 29-Jährige musste notoperiert werden, lag eine Woche im künstlichen Tiefschlaf, die Aufwachphase dauerte fünf Tage.

Grugger hatte ein schweres Schädelhirntrauma mit einer subtoralen Blutung zwischen Hirn- und Schädelknochen erlitten. Hinzu kamen eine eingerissene Halsschlagader, zwei Brüche der Halswirbelsäule, die nicht verschoben sind und dadurch keiner Operation bedingen, Rippenbrüche sowie eine Lungenquetschung.

Buder musste Karriere beenden
Zwei Tage vor Gruggers Sturz hatte Andreas Buder seine Karriere beendet, der Niederösterreicher sah nach acht Operationen im rechten Knie keinen Sinn mehr. Alles, was nach Grugger folgte, war vergleichsweise harmlos, aber ebenfalls sportlich und körperlich brutal. Am 27. Jänner stürzte Scheiber im Abfahrtstraining in Chamonix schwer. Ausgerechnet Scheiber, der gemeinsam mit Grugger in der Liste der am öftesten Verletzten im Skizirkus ganz weit oben zu finden ist. Der Tiroler brach sich Schlüsselbein und Nasenbein und zog sich zudem eine Gehirnerschütterung zu.

Streitberger und Hirscher schon vor der WM out
Ebenfalls in Chamonix verletzte sich am 29. Jänner Streitberger. Der Salzburger kam im Abfahrtsrennen zu Sturz und musste wegen eines Bruchs des äußeren Schienbeinkopfes die WM-Träume ad acta legen. Das traf am 6. Februar auch für Hirscher zu. Der Salzburger zog sich ausgerechnet im letzten Rennen vor der WM, dem Riesentorlauf in Hinterstoder, einen Kahnbeinbruch im linken Fuß zu.

Am 16. Februar folgte Raich seinen Teamkollegen ins ÖSV-Lazarett, der 32-jährige Tiroler musste folgende Diagnose hinnehmen: Riss des linken vorderen Kreuzbandes, Knorpelabbruch des äußeren Schienbeinkopfes, Teileinriss des äußeren Meniskus.

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(Bild: KMM)



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