Amerikanische Archäologen haben in Kabul einen Museumsschatz gesichert, der seit Jahrzehnten als verschollen galt. Zu den mehr als 2 500 Gegenständen gehören 2 500 Jahre alte Münzen, Elfenbein-Skulpturen, Bronzebüsten und chinesische Schüsseln, berichteten US-Zeitungen am Donnerstag. Archäologe Fredrik Hiebert hat die Schätze mit finanzieller Unterstützung unter anderem der "National Geographic Society" in Kabul in Augenschein genommen und katalogisiert.
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"Es ist unglaublich, dass die Gegenständein so gutem Zustand sind", sagte Hiebert in einer Telefonkonferenz.Der Museumsdirektor und der Kultusminister hätten die Sammlungdes Kabuler Museums nach der sowjetischen Invasion 1979 in Gefahrgesehen und verpackt, teilweise in rosa Toilettenpapier. Die Gegenständelagen in teils zerbeulten Kisten, die im Präsidentenpalastund anderswo versteckt wurden. Die meisten, die an der Rettungdamals beteiligt waren, seien längst verstorben, berichteteHiebert. Deshalb habe niemand so richtig gewusst, was in den Boxenzum Vorschein kommen würde.
Die Weitsicht des Museumsdirektors hat sich alsGlücksfall erwiesen. Das Gebäude des Museums wurde inden Kriegsjahren weitgehend zerstört und geplündert,die Katalogkarten verbrannten. Nach Angaben von Hiebert fehlenweniger als 100 Objekte, die früher dort ausgestellt wurden.