"Stimmen im Kopf"

17-Jähriger nach Mordversuch an Cousin eingewiesen

Kärnten
11.02.2011 08:01
Staatsanwältin Doris Kügler hat erfolgreich die Einweisung eines 17-Jährigen beantragt, der auf seinen Cousin eingestochen hatte: "Seit mehr als zwei Jahren ist bei ihm paranoide Schizophrenie diagnostiziert. Trotz Behandlung hat er versucht, seinen kleinen Cousin zu töten."

Die Geschworenen urteilen nicht über einen Angeklagten. Sie bestimmen, was mit einem Betroffenen passiert. Der 17-jährige Feldkirchner ist nicht für das verantwortlich, was er getan hat. "Jahrelang haben mich die Stimmen gequält", stöhnt er. Und als eine befahl "Stich ihn ab", versuchte er, seinen Cousin zu töten.

"Wie geht es Ihnen heute?", fragt Richter Michael Schofnegger den 17-jährigen Angeklagten. "Ganz gut. Besser." Die Stimmen, die seien jetzt verstummt. "Wegen der neuen Medikamente?" "Vermutlich."

Vor zwei Jahren wurde bei dem Jugendlichen bereits paranoide Schizophrenie diagnostiziert, auch behandelt. Ohne Erfolg. "Vielleicht war's auch nicht g'scheit von mir, die Pillen abzusetzen", meint er einsichtig. "Weil ich dachte, es passt eh alles."

"Tiefe Stimme befahl mir zuzustechen"
In dieser Phase lud er seinen kleinen Cousin zum Computerspielen ein. "Plötzlich war die Stimme da, tief, befehlend. Ich sollte ihn töten." Der 17-Jährige holte ein Küchenmesser, rammte es dem Kind in den Bauch, mehrmals. "Er wollte flüchten, Sie haben von hinten weiter auf ihn eingestochen", wirft Staatsanwältin Kügler dem Burschen vor. Nur durch eine Not-OP und fleißige Schutzengel überstand der Kleine die Bluttat. Der Angeklagte muss nun in eine Anstalt; zum Schutz für sich, aber auch für alle anderen.

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