krone.at-Interview

SCWN-Manager: “Vieles offen, aber guter Hoffnung”

Niederösterreich
09.02.2011 19:21
Quo vadis, SC Wr. Neustadt? Rund 7.500 Plätze bietet das Wr. Neustädter Stadion, wirklich voll ist es selten, aber zumindest einen Stammgast hat man in der "Allzeit Getreuen" seit mehreren Monaten: Dick und fett hat es sich die Ungewissheit bei dem Bundesliga-Klub gemütlich gemacht. Viele Gerüchte machen die Runde, während die einen vom baldigen Ende des Spitzenfußballs "von der Fischa bis zum Kehrbach" fabulieren, sehnen andere das Ende des Magna-Engagements direkt herbei. noe.krone.at hat bei Manager Alexander Gruber nachgefragt. Fazit: Viel ist offen, aber man ist guter Hoffnung.

krone.at: Herr Gruber, gibt's den SC Wiener Neustadt ab Sommer noch in der Bundesliga? Wird man die Lizenz bekommen?
Alexander Gruber: Wir gehen davon aus, dass wir auch ab Sommer noch Bestandteil der Bundesliga sind. Das hängt natürlich vom Senat der Bundesliga ab, aber wir arbeiten darauf hin.

krone.at: Könnte es neben finanziellen Belangen auch andere Problemfelder auf dem Weg zur Lizenz geben? Etwa mit dem Stadion, immerhin gab es da ja einmal eine Ausnahmeregelung?
Gruber: Wenn, dann ist es sicher nur eine Budgetfrage. Beim Stadion haben wir die Vorgaben des Anforderungskatalogs erfüllt, angefangen von der Lux-Anzahl bis zu den Sitzplätzen – das haben wir alles gemacht.

krone.at: Schon zuletzt wurde von Klubseite geäußert, dass es "gut aussieht". Wann wird man über diese für die Anhänger zwar beruhigende, aber etwas diffuse Aussage hinaus mit Handfestem rechnen können?
Gruber: Voraussichtlich nach der Lizenzvergabe. Wobei, was einen Abschluss mit Sponsoren anbelangt: Wenn wir den schon hätten, dann hätten wir ihn auch präsentiert. Es ist halt nicht einfach in der derzeitigen Wirtschaftslage, aber wir arbeiten natürlich daran, dass wir was zusammenbringen.

krone.at: Das klingt ja alles recht hoffnungsfroh…
Gruber: Nun, ich möchte derzeit nicht die Lizenzierungsunterlagen anderer Klubs sehen, bei denen die Köpfe derzeit wohl ordentlich rauchen wegen irgendwelcher Kredite usw. Was wir haben, ist unseres, wir haben keine Verpflichtungen irgendjemandem gegenüber. Die einzige Ausnahme ist wohl das Leasing-Auto unseres Zeugwarts, aber das war's dann auch schon wieder. Wir sind ein Klub, der mit dem Budget auskommt, das er zusammengestellt hat. Bei uns gibt's das sicher nicht, dass man im Februar draufkommt, dass man einen Vorgriff auf das nächstjährige Budget machen muss – so haben wir nicht gearbeitet, so arbeiten wir nicht und so werden wir nicht arbeiten. Wir sind ein schuldenfreier Klub! Viel ist offen, aber wir sind guter Hoffnung.

krone.at: In Fankreisen werden immer wieder mögliche neue Sponsoren kolportiert, etwa die Energie AG oder auch der Sportwetten-Anbieter William Hill…
Gruber: Es gibt Kontakte, aber solange da nichts abgeschlossen ist, möchte ich dazu nicht viel mehr sagen. Was die Energie AG anbelangt, gibt es zwar sehr gute Beziehungen zwischen "Peter-Peninger-Pipelines" (Unternehmen des Klub-Vizepräsidenten, Anm.) und der Energie AG im Zusammenhang mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes in Wiener Neustadt, aber solange nicht Brief und Siegel drauf sind… Hauptsponsor wird die Energie AG aber wohl nicht werden. Zu William Hill: Es hat Anfragen gegeben von unserer Seite, aber da ist nichts rausgekommen.

krone.at: In was für einer Größenordnung wird sich das Budget ab Sommer in etwa bewegen?
Gruber: Zahlen zu nennen, wie hoch das Budget sein wird oder um wie viel weniger es im Vergleich zur heurigen Saison werden wird, das tun wir nicht und das möchten wir nicht. Wir haben auch im Vorjahr keine Zahlen bestätigt.

krone.at: Wie wird der finanzielle Beitrag von Frank Stronach bzw. von Magna ab Sommer aussehen? Wird er bloß einzelne Verträge weiterfinanzieren oder wird es da einen frei verfügbaren Fixbetrag geben?
Gruber: Wir arbeiten als Klub daran, dass wir die für uns beste Lösung herausbekommen. Wie die ausschauen kann, das wird im Moment noch abgeklärt.

krone.at: Frank Stronach hat im vergangenen Herbst bei der Ankündigung seines Abschieds erwähnt, dass er etwas für die Jugend machen will – weiß man dazu schon mehr? Ginge es da um eine in den SCWN integrierte Lösung oder ein eigenes Frank-Stronach-Projekt?
Gruber: Ich gehe schon davon aus, dass er unseren Nachwuchs gemeint hat. Aber solange es keine Fakten dazu gibt, ist das alles etwas schwierig. Wir haben ja mehr als 200 Schüler und Jugendliche und dementsprechend einen großen Apparat von Trainern und Betreuern, die gute Arbeit leisten. Wenn wir nächste Woche die eine oder andere Fördermillion und deren Verwendungszweck präsentieren können, wäre es schön und gut, aber solange nichts unter Dach und Fach ist, muss ich mich zugeknöpft geben.

von Hannes Maierhofer, noe.krone.at

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