Nur 40 Millionen

Super-Ticket fix – aber Graz wird ausgebremst

Steiermark
01.07.2021 06:00

++ Bund bedankt sich bei Land für Deal um die 1-2-3 Karte mit 1,2 Milliarden für Öffi-Ausbau ++  Das meiste Geld fließt in den ländlichen Raum, Graz wird mit 40 Millionen abgespeist ++

Monatelang wurde verhandelt - jetzt steht der Deal: Die Steiermark unterschreibt den Vertrag für das 1-2-3-Ticket und bekommt im Gegenzug Geld vom Bund für den Öffi-Ausbau. Das soll am kommenden Samstag offiziell verkündet werden.

Das Ticket ist das Prestigeprojekt der grünen Verkehrsministerin Leonore Gewessler. Ursprünglich war geplant, dass man für einen Euro pro Tag alle öffentlichen Verkehrsmittel im Land nutzen kann. Dementsprechend würde eine Jahreskarte 365 Euro kosten. Wie man hört, wird es aber doch um einiges teurer werden: Von einem Preis zwischen 500 und 600 Euro ist die Rede.

Das Land springt auf den Zug auf - und bekommt dafür das vielzitierte „Steiermark-Paket“. Das Gesamtvolumen soll laut „Krone“-Informationen rund 1,2 Milliarden Euro betragen - das klingt viel, eingerechnet sind allerdings auch Projekte, die ohnehin schon im ÖBB-Rahmenplan stehen.

Graz bekommt nur 40 Millionen
Fast das ganze Geld fließt in den ländlichen Raum. Graz, wo immerhin 300.000 Menschen leben, bekommt gerade einmal 40 Millionen Euro für den Straßenbahnausbau - wenn überhaupt. Die Ministerin soll sich geweigert haben, sich an den Linien zu den Reininghausgründen und zur Smart City finanziell zu beteiligen - mit dem Argument, dass diese ja schon im Bau sind. In diesem Fall würden gar nur 15 Millionen Euro übrig bleiben: für die geplante zweite Trasse durch das Stadtzentrum und den zweigleisigen Ausbau der Linien nach Mariatrost und Puntigam.

Von der gebürtigen Steirerin Gewessler, die in der Murmetropole in die Schule gegangen ist, hatte man sich wahrlich mehr erhofft. Die Nordwest-, die Südwest- und die Uni-Linie sind in dem Paket nicht enthalten. Die Kosten werden auf ca. 300 Millionen Euro geschätzt. Ohne Finanzmittel vom Bund ist zu befürchten, dass diese Projekte wieder auf dem Abstellgleis landen.

Zum Vergleich: In der Stadt Salzburg zahlt der Bund 450 Millionen zur geplanten Mini-U-Bahn dazu, nach Linz werden 250 Millionen Euro für die Stadtbahn überwiesen. Ganz zu schweigen von den zehn Milliarden Euro, die der Bund bisher ins Wiener U-Bahn-Netz gesteckt hat.

„Steiermark-Paket“ wird am Samstag aufgeschnürt: „Krone“ kennt erste Details
In der Steiermark soll es künftig keine weißen Flecken im öffentlichen Verkehr geben - das ist unser Ziel für die nächsten Jahre„, verspricht Verkehrsreferent Anton Lang (SPÖ). So sollen Gemeinden abseits der Bahn mit dem Regio-Bus gleich gut erschlossen werden wie jene entlang der S-Bahn-Strecken. Mit dem Ferienbeginn heißt es in den Regionen Liezen, Mürztal/Mariazellerland und Voitsberg “Bitte einsteigen!" in den Regio-Bus.

Und was verbirgt sich in dem rund 1,2 Milliarden Euro schweren weiß-grünen Infrastruktur-Paket? Für die Öffentlichkeit aufgeschnürt wird es erst übermorgen, dennoch kennt die „Krone“ bereits die ersten Details:

 Vorgesehen sein soll ein zweigleisiger Ausbau der Graz-Köflacher Bahn (GKB). Zudem sollen die GKB-Strecken mit Unterführungen sicherer gemacht werden.

 Ausbau und Attraktivierung der Lokalbahnen: In den Genuss kommen soll die Radkersburger Bahn von Spielfeld-Straß bis Bad Radkersburg und die Salzkammergutbahn von Stainach-Irdning bis Bad Aussee. Mit im Paket ist auch die Thermenbahn in der Oststeiermark.

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