125. Prognose

Murmeltier “Phil” sagt Winterende in den USA voraus

Viral
02.02.2011 15:32
Schwer vorstellbar, aber "Phil" (Bild), das weltberühmte Murmeltier in Punxsutawney im US-Bundesstaat Pennsylvania sagt voraus, dass in den USA bald der Frühling Einzug halten wird. Wie jedes Jahr am 2. Februar, dem "Groundhog Day" (Murmeltiertag), hat das kleine Pelztier am Mittwoch seine Wetterprognose abgegeben. Erstmals seit 2007 stellte es ein baldiges Winterende in Aussicht.

In einem Drittel des Landes sieht es derzeit allerdings gar nicht danach aus, denn Millionen Amerikaner bereiten sich dort auf den Höhepunkt eines schweren Schneesturms vor.

Phil, Inspiration für den Film "Und täglich grüßt das Murmeltier", ist ein echter Star in Nordamerika. Jahr für Jahr erwarten Zehntausende Menschen im verträumten Städtchen Punxsutawney und Millionen vor dem Fernseher gespannt, ob das 50 Zentimeter große Murmeltier seinen Schatten "sieht" oder nicht. Denn das gibt einen Hinweis darauf, wie lange man noch vor Kälte zittern muss.

Phil sagt Winterende voraus
Das Zeremoniell ist immer das gleiche und Phil zwar kein studierter Meteorologe, aber ganz klar ein Naturtalent. Noch vor dem Morgengrauen beginnt es: Dann pilgern der "innere Zirkel", eine Gruppe von 15 Männern mit Zylindern, und Tausende Schaulustige in das Wäldchen Gobbler's Knob bei Punxsutawney. Dort wird der Nager gegen 7.30 Uhr (13.30 Uhr MEZ) aus seinem Quartier in einem Baumstumpf geholt - und zwar etwas unsanft, denn der Chef des "inneren Zirkels" klopft mit einem Stock gegen den Bau und zieht das Tierchen ans Tageslicht.

Scheint am Murmeltiertag die Sonne, "sieht" Phil seinen Schatten - und das bedeutet sechs weitere Wochen Winter. Wenn nicht, weil es bewölkt ist, dann bricht das Volk in Jubel aus: Der Lenz steht vor der Tür. Diesmal ließ sich Phil nicht lumpen - zur Freude Tausender Zuschauer vor Ort und vor den Fernsehschirmen daheim.

radition geht auf Indianerstamm zurück

Die alljährliche Tradition geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Brauchtumsforscher glauben, dass sie ihren Ursprung in Legenden amerikanischer Ureinwohner und deutscher Siedler hat, die dann miteinander verschmolzen. Demnach glaubte ein seinerzeit in Punxsutawney lebender Indianerstamm, dass seine Vorfahren Murmeltiere waren. Die christlichen Siedler wiederum brachten die "Weisheit" mit, dass ein Murmeltier an Maria Lichtmess aus dem Winterschlaf aufwacht und sich wieder für weitere sechs Wochen in seinen Bau zurückzieht, wenn es seinen Schatten sieht.

Wurde der "Groundhog Day" erstmals 1841 im Tagebuch eines Ladenbesitzers in Pennsylvania erwähnt, pilgerten die Menschen zum ersten Mal am 2. Februar 1887 offiziell nach Gobbler's Knob, um ihren "Punxsutawney Phil" zu wecken - das macht ihn stolze 124 Jahre alt.

Zu verdanken hat Phil seine ungewöhnlich lange Lebensdauer - das Natur-Lexikon etwa räumt Murmeltieren nur bis zu 15 Jahre ein - einem nach einem Geheimrezept zusammengebrauten Lebenselixier. Phil schlürft es jeden Sommer und gewinnt damit jedes Mal sieben weitere Lebensjahre, wie der "Groundhog Club" auf seiner offiziellen Webseite verrät. Wie viele Phils hat es wirklich gegeben? Wieder eine dumme Frage. Dick und rund waren sie jedenfalls alle!

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