Ein Team kniet

„Offener Rassismus“ – Ungarn-Fans buhen Iren aus

EURO 2020
09.06.2021 11:34

„Offener Rassismus“, schrieb die irische Tageszeitung „Irish Times“, nachdem die irische Nationalmannschaft, wegen des antirassistischen Hinknieens vor dem Anpfiff, von den ungarischen Fans ausgepfiffen worden war. Der ungarische Fußballverband (MLSZ) erklärte schon vor dem Spiel, dass man anders gegen den Rassismus protestieren will, als mit der Knie-Geste.

Irlands Trainer Stephen Kenny meinte nach der Partie: „Es ist enttäuschend, und es wirft wirklich kein gutes Licht auf Ungarn.“ Gerade, so der Teamchef, weil Ungarn auch Gastgeber der EM sei. Auch einige Spieler der „Boys in Green“, wie Chiedozie Ogbene, zeigten sich ob der Reaktion der ungarischen Fans schockiert.

Ungarns Spieler hatten vor 7.000 Fans im Szusza Ferenc Stadion auf den Kniefall verzichtet, einige deuteten auf das „Respect“-Logo auf ihren Ärmeln. Der ungarische Verband verwies vor wenigen Tagen auf die UEFA und den Weltverband FIFA, die eine Politisierung des Sports ablehnen. Man akzeptiere diese Sicht nicht nur, sondern stimme mit ihr auch überein. Man befolge stets die internationalen Regeln und erweise auch immer seinen Respekt, ob es nun ein Gegner, ein Fan oder sonst wer sei, hieß es.

In England gab es zuletzt vergleichbare Vorfälle. Vor den Testspielen der „Three Lions“ gegen Österreich und Rumänien in Middlesbrough hatten einige wenige Fans vergangene Woche die Spieler ausgebuht, als diese vor dem Anpfiff auf die Knie gingen. Englands Kapitän Jordan Henderson meinte daraufhin: „Es zeigt nur, dass wir weitermachen müssen, weiter dagegen kämpfen müssen.“ Englands Team schrieb in einem Brief an die Fans, dass man bei der EM nicht nur an Fußball denke, sondern auch an die Verpflichtung, Debatten wie Rassendiskriminierung sichtbar zu machen.

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(Bild: KMM)



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