Hurd hatte Hewlett-Packard Hals über Kopf verlassen müssen, nachdem eine Liaison mit der ehemaligen Mitarbeiterin Jodie Fisher ans Licht gekommen war. Sie bezichtigte ihn der sexuellen Belästigung. Hurd widersprach und erste Ermittlungen des alten HP-Verwaltungsrats brachten hier auch keine Verfehlungen ans Tageslicht. Wohl aber flogen falsche Spesenabrechnungen auf. Hurd soll Fisher mehrfach auf Firmenkosten ausgeführt haben.
Die Untersuchungen wurden am Donnerstag bekannt. HP und die Aktionäre streiten sich schon seit Längerem vor Gericht im kalifornischen San Jose. Das Verfahren soll ausgesetzt werden, bis Ergebnisse vorliegen, wie es in einem Gerichtsdokument vom 14. Jänner heißt. Die beiden Verwaltungsratsmitglieder, die nach dem Abgang von Hurd ins Unternehmen gekommen waren, sind der neue Konzernchef Leo Apotheker, früherer Chef des Softwarekonzerns SAP, sowie US-Investor Ray Lane.
Hurd soll außerdem Geheimnisse ausgeplaudert haben
Auch die US-Börsenaufsicht SEC hat Ermittlungen aufgenommen. Laut "Wall Street Journal" interessiert die SEC vor allem, ob Hurd Insiderinformationen ausgeplaudert hat. Jodie Fisher hatte in einem Brief behauptet, Hurd habe ihr verraten, dass HP die Übernahme des IT-Dienstleisters EDS plane. Der Kauf im Jahr 2008 war rund 14 Milliarden Dollar (10,39 Milliarden Euro) teuer. Ein Hurd-Sprecher hatte jegliche Vorwürfe zurückgewiesen.
Hurd zu Freund bei Oracle geflüchtet
Hurds Rausschmiss hatte die ganze Branche bewegt und sorgte für kräftige Verstimmungen zwischen HP und dem Software-Konzern Oracle, der von Hurds Freund Larry Ellison gelenkt wird. Ellison holte Hurd ins eigene Unternehmen. Dort führt er nun das Tagesgeschäft, aus dem sich Ellison weitgehend zurückgezogen hat.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.